Arye Sharuz Shalicar, Autor und Sprecher der israelischen Verteidigungskräfte in Reserve, spricht mit dem Mena-Watch-Chefredakteur Alexander Gruber über seine Jugend in Berlin, die Bedeutung des Ukraine-Kriegs für Israel und die Wiener Atomverhandlungen.
Arye Sharuz Shalicar ist Autor des kürzlich verfilmten autobiographischen Romans Ein nasser Hund, in dem es um sein Aufwachsen als iransicher Jude in Berlin und seinen langsam herangereiften Entschluss geht, dem Antisemitismus seiner früheren Heimatstadt zu entfliehen und 2001 nach Israel zu emigrieren. Dort machte er Karriere bei den israelischen Verteidigungskräften (IDF), war von Ende 2009 bis Anfang 2017 einer der vier offiziellen Sprecher, als der er unter anderem für die Außenkommunikation der IDF auf Deutsch zuständig war, und ist seit damals Sprecher in Reserve. Alexander Gruber ist Politikwissenschaftler und Historiker und als Chefredakteur bei Mena-Watch tätig.
In dem Gespräch geht es um Shalicars Jugend in Berlin und um die antisemitischen Anfeindungen, denen er ausgesetzt war, als er öffentlich machte, aus einer jüdisch-iranischen Familie zu stammen, um seine Mitgliedschaft in diversen Berliner Straßengangs und seinen langsam herangereiften Entschluss, nach Israel auszuwandern, um dem in seinem Berliner Umfeld grassierenden Judenhass zu entkommen.
Als IDF-Pressesprecher kennt Shalicar die Schwierigkeiten, die Komplexität der Lage vor Ort und das israelische Handeln begreiflich zu machen. Warum tut sich gerade die deutsche und europäische Öffentlichkeit so schwer damit, das israelische Handeln zu begreifen? Wie zeigt sich dies in den europäischen Einschätzungen zu den aktuellen Ausschreitungen rund um Tempelberg oder um Israels Agieren in Bezug auf den Ukraine-Krieg? Abschließend ging es um die Wiener Verhandlungen über eine mögliche Rückkehr zum Atomabkommen mit dem Iran und die israelischen Einschätzungen der Gefahren, die sich daraus ergeben.
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