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Aleppo, Syrien: Zu Tode gehungert und bombardiert

Von Thomas von der Osten-Sacken

 Nun ist es soweit. Die Castello Road, einziger verbleibenden Zugang in die von Rebellen gehaltenen Teile Aleppos ist endgültig blockiert:

 

aleppo Tweet

 

Was das für die verbliebenden Menschen heißt – niemand weiß genau wieviele es sind, Schätzungen gehen davon aus, dass bis zu 300.000 in diesen Stadtvierteln Aleppos eingeschlossen sind? Ein Arzt gibt Auskunft:

An American doctor treating the horrific injuries suffered by Syrian civilians has warned that the closure of a vital highway has put 300,000 people at risk of death and starvation. Dr. Samer Attar, a Chicago-based orthopedic surgeon who volunteered to help local medics in the embattled city of Aleppo, said last weekend’s severing of the Castello Road has already caused shortages of food and medicine.

‚People are running out of fresh fruit and meat. Hospitals and their staff are exhausted,‘ he told NBC News from southeastern Turkey, where he returned after a two-week stint in a makeshift underground hospital. The entire city ‚is going to be bombed and starved to death … unless the international community acts,‘ he said.

Nur, die International Community, was immer dies auch sein mag, wird nicht handeln, sondern zuschauen. So wie sie zugeschaut hat, als die Damaszener Vorstädte Ghouta und Darayaa eingeschlossen, mit Giftgas bombardiert und ausgehungert wurden.  So wie sie an unzähligen anderen Orten zugeschaut hat. Und die UN spricht es inzwischen ganz offen aus:

Wir sind gescheitert, wenn es um medizinische Hilfe geht. Humanitäre Helfer konnten nicht vordringen, es fehlt an allem. Mit das Schlimmste in Syrien ist, dass es keine medizinische Hilfe gibt und dass entgegen jedem Kriegsgesetz humanitäre Einrichtungen immer wieder das Ziel von Angriffen sind – mehr als überall sonst auf der Welt, sagt Syrien-Gesandter Jan Egeland.

Elisabeth Hoff von der Weltgesundheitsorganisation WHO ergänzt: Das Schlimme ist, dass Verbandsmaterial, Antibiotika und Betäubungsmittel grundsätzlich aus den Hilfskonvois rausgeholt werden. Dabei brauchen die Zivilisten dringend Hilfe. Die Menschen können noch nicht mal in Frieden sterben, weil es keine Schmerzmittel gibt.‘“

Kurzum, wer das Pech hat, in Aleppo geblieben zu sein, der darf nun vor aller Augen langsam verrecken. Ein Tod mit Ansage.

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