Von Thomas von der Osten-Sacken
In Jerusalem wird iranische Kunst gezeigt, im Iran feiern sie derweil Karikaturen, die den Holocaust leugnen. Beides sind Ausstellungen, beides ist irgendwie auch Kunst. Also kann man das durchaus unter solch einer Überschrift zusammenfassen:
„Die Regierungen Irans und Israels pflegen ihren gegenseitigen Hass. Die Kulturszene bemüht sich um Entspannung – mit politischer Kunst.“
Nun weiß man endlich, was Äquidistanz ist, jene Kunst, die deutsche Medien perfektioniert haben, wenn es um ihre Nahostberichterstattung geht. Die zivilen Opfer des Suicide Bombers sind nämlich genau so tot wie der Suicide Bomber. Die israelische Warnung vor dem Antisemitismus des iranischen Regimes ist nämlich dasselbe wie die Äußerung antisemitischer Vernichtungsdrohungen durch die Machthaber in Teheran. Und Kunst ist Kunst, und Hass ist Hass.