Von Florian Markl
„Eine Buchmesse“, so ist auf Wikipedia zu lesen, „informiert über den jeweiligen Buchmarkt.“ Diese selbstverständliche Definition mag auf bekannte Messen wie die in Frankfurt oder Leipzig zutreffen, nicht aber auf jene in der Hauptstadt der Islamischen Republik Iran. Denn eine der Hauptattraktionen der diesjährigen Teheraner Buchmesse hat mit Büchern, Geist und Kultur recht wenig zu tun: An einem Fotostand können Besucher Fotos von sich machen lassen – vor einem Hintergrundbild, auf dem die Ruinen einer zerstörten syrischen Stadt zu sehen sind. Das Morden in Syrien, das mit tatkräftiger Mithilfe des iranischen Regimes vonstattengeht und hunderttausende Menschen das Leben gekostet hat, auf der Teheraner Buchmesse liefert es den Hintergrund für vergnügliche Erinnerungsfotos.