Palästinensische Tote, die niemanden interessieren

Palästinensische Tote, die niemanden interessieren„Die Aktionsgruppe für Palästinenser in Syrien (AGPS) hat den Tod von 606 palästinensischen Flüchtlingen dokumentiert, die seit Ausbruch des blutigen Krieges in den Gefängnissen des syrischen Regimes gefoltert wurden. Allein im Jahr 2018 wurden 80 palästinensische Flüchtlinge aus Syrien für tot erklärt, im Jahr 2017 waren es dreizehn. 77 Opfer wurden durch Bilder aus den syrischen Staatsgefängnissen identifiziert. Reporter vor Ort glauben, dass die realen Zahlen aufgrund der Geheimhaltung der Regierung, die weder die Namen noch das Schicksal der palästinensischen Häftlinge preisgibt, weitaus höher sind. Ein weiterer Grund sind die Ängste der Familien, die Namen ihrer Verwandten preiszugeben, da sie Vergeltungsmaßnahmen fürchten.

Die Liste der Opfer umfasst Aktivisten, freiwillige Helfer, Mediziner, Ingenieure, Akademiker, Journalisten, Studenten und Künstler. Nach Angaben der AGPS sahen sich 1.758 palästinensische Flüchtlinge, darunter Kinder, Frauen und ältere Menschen, einem unbekannten Schicksal in den Gefängnissen der syrischen Regierung gegenüber. Kleinkinder, die sich an die Arme ihrer Mutter klammern, wurden ebenfalls in syrischen Gefängnissen entdeckt.

Laut eidesstattlichen Erklärungen von ehemaligen Häftlingen wurden palästinensische Flüchtlinge in syrischen Gefängnissen harten psychischen wie physischen Foltermethoden wie Stromschlägen, heftigen Schlägen mit Eisenstöcken und sexuellem Missbrauch ausgesetzt. Die AGPS fordert die syrischen Behörden weiterhin nachdrücklich dazu auf, den Zustand und den Aufenthaltsort der palästinensischen Flüchtlinge, die in ihren Gefängnissen festgehalten werden, offenzulegen. Die AGPS ist der Ansicht, dass solche Praktiken offensichtliche Verstöße gegen das Völkerrecht darstellen, das jede Form von Folter und Misshandlung von Zivilisten unter Strafe stellt.“ (Bericht von Zaman al-Wasl: „Over 600 Palestinian refugees tortured to death in Syrian prisons“)

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