Neues von der Anti-IS Koalition

Von Thomas von der Osten-Sacken

khazali
Qais Al-Khazali, Anführer der schiitischen Asaib Ahl al-Haq Miliz

Vielleicht mag Barack Obama bis zum Ende seiner Amtszeit glauben, dass der Kampf gegen den IS im Nahen Osten oberste Priorität habe. Und so hat er dann eine Koalition zusammengschustert, in der zwar niemand im IS das größte Problem sieht – meist sogar hasst man sich untereinander weit mehr als die Jihadisten in Mosul oder Raqqa –, aber wen interessiert es schon, wenn dann, sobald der IS geschwächt ist, die Koalitionäre aufeinander losgehen werden.

Einen Vorgeschmack auf das, was wohl kommen wird, bekommt man gerade im Nordirak, wo die kurdische Regierung mit Sorge verfolgt, wie sich schiitische Milizen (dieselben übrigens, die gerade in Ostaleppo Massaker begehen) immer stärker in den Kampf um Mosul einmischen und schon einmal erklärt haben, danach seien dann die Kurden dran. Mit den Kurden meinen sie nicht die PKK oder die Patriotische Union Kurdistans, die beide recht eng mit dem Iran verbündet sind, sondern die Kurdische Demokratische Partei unter Massud Barzani, die mit der Türkei und anderen sunnitischen Staaten alliiert und deshalb dem Iran ein Dorn im Auge ist:

„The office of the Kurdish president has described the remarks of a Shiite militia leader against the Peshmerga as disrespectful and warned that his group will not have a better fate than ISIS should they ever think of attacking Kurdistan.

President Masoud Barzani’s office said that Qais Al-Khazali, the leader of the Shiite Asaib Ahl al-Haq militia has made similar unacceptable remarks about the Kurds in the past. ‚Surely Al-Khazali and people like him who try to invade Kurdistan will not have a better future than ISIS,‘ said a statement from the spokesperson for the Kurdish presidency on Wednesday, adding that al-Khazali and his group are a lot weaker than ISIS.

In an interview with a local Iraqi TV station this week, the militia leader said that the Kurds posed a threat that had to be dealt with after ISIS and that it was something that could not be achieved peacefully. ‚After ISIS, Kurds are the greatest problem, especially Mr. Masoud Barzani. And solving the problems or peace with them is impossible.‘”

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