Amnesty International: Spenden sammeln mit Israel-Diffamierung

Auch edle Ziele benötigen Geld zu ihrer Umsetzung. Deshalb wirbt die Menschenrechtsorganisation Amnesty International mit einem Videoclip um Spenden. Inhaltliches Zugpferd der aktuellen Kampagne ist ein zweifelsohne wichtiges Anliegen: der Kampf gegen Vergewaltigung von Frauen als Kriegswaffe. Weniger hehr als das Anliegen ist das Mittel, dessen sich die Menschenrechtler bedienen: Der Spendenaufruf wird zum Teil untermalt von Aufnahmen israelischer Soldaten, die eine Frau, mutmaßlich eine Palästinenserin, abführen. Obwohl der israelisch-palästinensische Konflikt sich von anderen auch gerade dadurch unterscheidet, dass Vergewaltigungen durch Soldaten darin so gut wie keine Rolle spielen, bringt Amnesty International die israelische Armee mit Vergewaltigung als Kriegsmittel in Verbindung – und setzt damit in seiner Spendenkampagne einmal mehr auf die Diffamierung und auf haltlose Anklagen Israels.


Keinerlei Zusammenhang

„Nicht Soldaten sind es, die heute am meisten gefährdet sind. Es sind Frauen“, mahnt die Sprecherin in dem Video, nachdem eine Frau aus Aceh erzählt hat, wie sie und eine Freundin Opfer einer Massenvergewaltigung durch Soldaten wurden. „Frauen auf der ganzen Welt brauchen Sie“, so der Appell von Amnesty International. „Wir brauchen Sie im Kampf für Gerechtigkeit für die Frauen, die gerade jetzt entführt und vergewaltigt werden.“

Just diese Passage ist mit den Aufnahmen der israelischen Soldaten unterlegt. Zu sehen ist eine tumultartige Situation, in der ein Soldat eine Frau abführt und gegen die Rückseite eines Militärjeeps drückt. Was genau geschehen ist, bleibt völlig unklar; eine Vertreterin von Amnesty International erklärt auf Nachfrage lediglich, dass die Szene sich 2012 im Westjordanland abgespielt haben soll.

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Drei Dinge sollten beim aufmerksamen Betrachten der Aufnahme auffallen. Erstens ereignete sich die Szene im vollen Licht der Öffentlichkeit. Wie so oft bei Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und israelischen Soldaten waren auch hier offenbar mehrere Fotografen und Kameraleute anwesend, die das Geschehen aufzeichneten und daran nicht gehindert wurden. Denkbar ist, dass es sich um einen der zahlreichen Vorfälle gehandelt hat, bei denen Auseinandersetzungen mit der israelischen Armee regelrecht inszeniert werden, um den im Vorhinein einbestellten Medienvertretern möglichst dramatische Bilder zu liefern.

Zweitens wurde die Frau zwar gegen ihren Willen aus einer Gruppe herausgezerrt, doch ist von übertriebener oder exzessiver Gewaltanwendung nichts zu sehen. Und drittens hat die Szene mit sexueller Gewalt oder gar einer Vergewaltigung – d. h. mit dem Thema der Spendenkampagne – nicht das Geringste zu tun. Indem Amnesty International die Aufnahmen ohne jeden Kontext und Kommentar verwendet, muss bei den Zusehern der falsche Eindruck entstehen, dass auch hier ein Schauplatz zu sehen sei, auf dem Vergewaltigung als Kriegswaffe eingesetzt würde – und die Israel Defence Forces (IDF) sich also ebensolcher Verbrechen schuldig machten, wie die Soldaten anderer Armeen auf Kriegsschauplätzen in aller Welt.


Vergewaltigungssoziologie

Das ist umso skandalöser, als die israelische Armee sich von vielen anderen Streitkräften gerade dadurch unterscheidet, dass sie im Konflikt mit den arabischen bzw. palästinensischen Feinden Israels zu keinem Zeitpunkt sexuelle Gewalt als Kriegswaffe eingesetzt hat – ein Umstand, der manche Beobachter so verblüfft, dass sie ganz besonders haarsträubende Erklärungen erfinden.

Wie etwa eine Soziologin, die ihren Doktortitel an der Hebräischen Universität Jerusalem mit einer Arbeit erlangte, in der sie allen Ernstes behauptete, israelische Soldaten seien so durch und durch rassistisch, dass ihnen Palästinenserinnen noch nicht einmal eine Vergewaltigung wert wären. „Das Fehlen organisierter Vergewaltigungen durch das Militär“, so die unfassbare ‚Erkenntnis‘,

„ist eine andere Art und Weise, politische Ziele zu verwirklichen. (…) Vergewaltigung und Nicht-Vergewaltigung sind zwei Seiten derselben Medaille, weshalb der Einsatz von jeweils einer der beiden Möglichkeiten in verschiedenen Situationen zu den gleichen Ergebnissen führen kann.“

Derartige Erklärungen, in denen sowohl eine Aktion wie ihr Gegenteil zu demselben Ergebnis führen, haben den unschätzbaren Vorteil, die eigene ideologische Verbohrtheit gegen die Möglichkeit einer Widerlegung zu imprägnieren, darüber hinaus mit der Realität aber so viel gemein wie die impliziten Unterstellungen des Werbevideos von Amnesty International.


Oftmals einseitig

Das Video ist leider nur ein weiteres Glied in einer langen Kette von Belegen für die Einseitigkeit und Voreingenommenheit, mit der ansonsten renommierte Menschenrechtsorganisationen Israel begegnen. Im Dienste der Diffamierung und Delegitimierung des jüdischen Staates verbiegen sie internationales Recht, beurteilen Israel nach völlig anderen Maßstäben als andere Staaten, stellen praktisch jeden Akt israelischer Selbstverteidigung gegen terroristische Gewalt als Verbrechen an den Pranger, und verletzen oftmals ihre eigenen Grundsätze – wie Amnesty International, das gegen sein Credo der Unparteilichkeit verstößt, indem es immer wieder Mitarbeiter aus den Reihen dezidiert israelfeindlicher Organisationen rekrutiert.

Insbesondere die beiden größten Menschenrechtsorganisationen, Amnesty International und Human Rights Watch, liefern sich dem bekannten Juristen Alan Dershowitz zufolge geradezu ein Wettrennen darum, wer „Israel mit den absurdesten rechtlichen Argumenten und offenkundigsten faktischen Verzerrungen am meisten dämonisieren kann“. In ihren Berichten über den jüdischen Staaten stehen ihre verdammenden Urteile oftmals bereits im Vorhinein fest und werden bloß nachträglich mit allen Informationen gefüttert, die sich irgend finden lassen – auch wenn es sich dabei um Propagandalügen von Terrororganisationen wie der Hamas handelt.

Ob Amnesty International seine Diffamierung Israel als eines Staates, der Vergewaltigung als Kriegswaffe einsetze, selbst glaubt, oder aber nur davon ausgeht, dass die Anprangerung Israels sich bei der eigenen Klientel positiv auf die Spendenfreudigkeit auswirkt, ist letztlich unerheblich – beides ist gleichermaßen skandalös.

Wenn Amnesty International sich noch einen Rest an Glaubwürdigkeit erhalten will, sollte es das Video schnellstens aus dem Verkehr ziehen und sich öffentlich für seine ungeheuerliche Insinuation entschuldigen.

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