Mehrheit der Israelis befürchtet Anstieg von Antisemitismus in Europa

Antisemitische Demonstration in London
Antisemitische Demonstration in London (© Imago Images / Parsons Media)

Eine Untersuchung hat ergeben, dass viele Israelis mit Sorge auf Europa blicken, wo sie eine Zunahme von Antisemitismus erwarten.

Nach einer Umfrage vom European Forum der Hebrew University in Jerusalem befürchtet eine Mehrheit der Israelis, dass der Antisemitismus in Europa weiter ansteigen und das jüdische Leben dort beeinträchtigt wird.

Die Umfrage, die unter jüdischen und arabischen Israelis durchgeführt wurde, kam zu dem Schluss, dass 53 Prozent der jüdischen Israels glauben, die Situation der Juden in Europa werde sich verschlechtern, während 25 Prozent meinen, der Antisemitismus werde auf demselben Level bleiben.

Hingegen denken 52 Prozent der arabischen Israelis, dass die Lage der Juden in Europa konstant bleiben wird, während 20 Prozent der Meinung sind, die Situation werde sich verbessern.

Der Direktor des European Forum, Gili Drori, sagte laut the Algemeiner über die Ergebnisse der Studie:

»Wir erkennen, dass – unabhängig von den starken Wirtschaftsbeziehungen und den formalen Abkommen – Israelis den Anstieg des Antisemitismus und das Erstarken der politischen Rechten in Europa mit großer Besorgnis wahrnehmen.«

Jüdische Israelis sehen Frankreich und Polen als die am stärksten antisemitischen Länder Europas an, gefolgt von Deutschland auf dem dritten Platz. Unter den ultraorthodoxen Juden gilt Deutschland als das am stärksten antisemitische Land. Frankreich rangierte unter den religiösen und traditionellen Juden auf Platz eins, während säkulare Juden Polen für am stärksten antisemitisch halten.

Arabische Israelis reihten Polen und Deutschland an die Spitze der am stärksten antisemitischen Länder in Europa.

Ein Drittel der für die Studie befragten jüdischen Israelis ist der Ansicht, dass eine unmittelbare Verbindung zwischen Kritik an Israel und Antisemitismus besteht, während die Mehrheit meint, diese Verbindung bestehe nur »manchmal«.

Die Frage, ob die Politik der Europäischen Union von Antisemitismus motiviert sei, bejahten 27 Prozent der jüdischen Israelis, während ein gleich großer Anteil die Frage verneinte. 40 Prozent der jüdischen Befragten gaben an, das dies »manchmal« der Fall sei.

Arabische Israelis hingegen sahen zu 53 Prozent keine Verbindung zwischen der EU-Politik und antisemitischen Motiven.

Die Studie beruht auf Interviews, die im vergangenen Oktober mit 1.006 repräsentativ ausgewählten jüdischen und arabischen Israelis geführt wurden.

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