Wenn ein Islamist in Jerusalem Juden ermordet, vermögen manche Medien keinen Terror mehr zu erkennen – oder machen überhaupt den Täter zum Opfer.
Wien, 2. November 2020: Ein islamistischer Attentäter eröffnet in der Innenstadt von Wien mit einem Maschinengewehr das Feuer auf Passanten. Bevor er von herbeigeeilten Sicherheitskräften ausgeschaltet werden kann, tötet er vier Menschen und verletzt 23 weitere. Tags darauf titeln die Salzburger Nachrichten:
Terror in Wien
Auch die Kleine Zeitung meldet auf der Titelseite:
Terror im Herzen Wiens
Jerusalem, 21. November 2021: Ein islamistischer Attentäter eröffnet in der Altstadt von Jerusalem mit einem Maschinengewehr das Feuer auf Passanten. Bevor er von herbeigeeilten Sicherheitskräften ausgeschaltet werden kann, tötet er einen Menschen und verletzt vier weitere. Tags darauf lautet die Überschrift im Blattinneren der Salzburger Nachrichten:
Ein Toter nach Schüssen in der Altstadt Jerusalems
Und die Kleine Zeitung vermeldet:
Schüsse in Altstadt: Toter und Verletzte
Wie die Titelzeilen anlässlich der Bluttat von Wien beweisen, sind beide Zeitungen durchaus in der Lage, Terror als das zu benennen, was er ist. Spielt sich exakt dasselbe jedoch in Jerusalem statt und sind Juden die Opfer, ist es mit der Klarheit der Sprache vorbei. Statt von Terror ist plötzlich nur mehr ungenau von „Schüssen“ die Rede.
Auf die Spitze getrieben hat diesen Irrsinn das ZDF, dessen Überschrift in der Kurznachrichtensendung ZDF Xpress gestern der Einseitigkeit halber den palästinensischen Terroranschlag gänzlich unterschlug und stattdessen den Attentäter als Opfer präsentierte:
Israel: ein Palästinenser erschossen