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Einknicken vor Antisemiten: Marvel raubt Superheldin Sabra ihre israelische Identität

Einknicken vor Antisemiten: Marvel nimmt der Superheldin Sabra ihre israelische Identität
Einknicken vor Antisemiten: Marvel nimmt der Superheldin Sabra ihre israelische Identität (DeviantArt / CC BY-NC-ND 3.0)

Nach Kritik der antisemitischen BDS-Bewegung verwandelte der Comic-Riese Marvel die von der israelischen Schauspielerin Shira Haas gespielte Figur Sabra in eine ehemalige russische Spionin.

Die Marvel Studios haben einer jüdischen Figur in der Comicverfilmung Captain America: Brave New World, die im Februar nächsten Jahres in die Kinos kommen wird, ihre israelische Identität genommen und sie stattdessen zu einer Russin gemacht. Die israelische Superheldenfigur Sabra, deren richtiger Name Ruth Bat-Seraph ist, tauchte erstmals 1980 in den Marvel-Comics auf und soll nun in einem neuen Actionfilm auf die Leinwand zurückkehren.

Während die von der israelischen Schauspielerin Shira Haas gespielte Sabra im Comic als Agentin des israelischen Geheimdienstes Mossad tätig ist, haben die Marvel Studios deren Identität angesichts der spätestens seit dem Hamas-Massaker vom 7. Oktober ubiquitären Israelkritik erheblich verändert. So ist Sabra keine israelische Superheldin mehr, sondern eine ehemalige russische Spionin.

Als Marvel im Jahr 2022 Haas’ Engagement ankündigte, war klar, dass sie eine israelische ehemalige Mossad-Agentin darstellen würde, die von der Comicfigur Sabra inspiriert wurde. Diese wurde bereits 1980 in den Marvel-Comics eingeführt und ist dafür bekannt, für den Staat Israel zu kämpfen. In den Comicszenen kämpft sie normalerweise in Tel Aviv oder an der Klagemauer in Jerusalem. Doch seit der Ankündigung der Beteiligung von Shira Haas sah sich das Franchise mit einer Gegenreaktion der Anhänger der Boykott-, Desinvestitions- und Sanktionsbewegung (BDS) konfrontiert. Aktivisten forderten Marvel auf, die Emmy-nominierte Schauspielerin, die auch in den beliebten Netflix-Serien Shtisel und Unorthodox mitspielte, fallen zu lassen. Nach dem Hamas-Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober 2023 verstärkte sich der Widerstand gegen Haas und deren Rolle.

Vor Antisemiten eingeknickt

Als Reaktion auf die Kritik erklärten die Marvel Studios noch im Jahr 2022 gegenüber Variety, sie würden einen »neuen Ansatz« für die Figur der Sabra wählen: »Während unsere Charaktere und Geschichten von den Comics inspiriert sind, werden sie immer wieder neu für die Leinwand und das heutige Publikum adaptiert.«

So wurde die Figur von Marvel zu einer ehemaligen russischen Agentin umgeschrieben, die nun als hohe amerikanische Regierungsbeamtin tätig ist, wie auf der Website von Marvel zu lesen ist. Die Figur, so heißt es weiter, habe sich das Vertrauen von Präsident Ross erworben, gespielt von Harrison Ford. Der israelische Name der Figur bleibt zwar bestehen, aber Ruths Hintergrund ist nicht mehr israelisch, sondern russisch, womit zentrale Handlungsstränge verändert wurden. Berichten zufolge ist die Streichung der israelischen Identität von Ruth Bat-Seraph und ihre Umgestaltung auf das Feedback bei der Präsentation von Probeaufnahmen zurückzuführen.

In den ursprünglichen Marvel-Comics verfügt Sabra über übermenschliche Kraft, Schnelligkeit, eine regenerative Heilkraft und die Fähigkeit, ihre Lebensenergie auf andere zu übertragen.

Das Wort Sabra ist eine hebräische und zionistische Bezeichnung für die Generation der bereits im Mandatsgebiet Palästina geborenen Juden bzw. allgemein für jemanden, der aus Israel stammt. Im ursprünglichen Comic setzte die Figur ihre Kräfte ein, um gegen palästinensische Terroristen zu kämpfen, nachdem ihr Sohn bei einem Busangriff getötet worden war.

UPDATE: Sabra wird ihre israelische Identität im neuen Captain-America-Film beibehalten, wie zwei Quellen gegenüber TheWrap erklärten, nachdem die Entdeckung, dass Sabras Mossad-Hintergrund wegfallen würde, zuvor für Empörung gesorgt hatte.

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