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Marokko sieht Abraham-Abkommen als Chance für gesamten Nahen Osten

Marokkos Außenminister Nasser Bourita preist Abraham-Abkommen als Vorbild für Nahen Osten
Marokkos Außenminister Nasser Bourita preist Abraham-Abkommen als Vorbild für Nahen Osten (© Imago Images Belga)

Die Wiederaufnahme der Beziehungen zwischen Marokko und Israel hat dem Königreich wirtschaftliche Prosperität und politische Anerkennung gebracht. 

Das Abraham-Abkommen habe eine einzigartige Chance für den Frieden in der Region geschaffen und zu einem beispiellosen Wachstum des Handels seines Landes mit Israel beigetragen, freute sich der marokkanische Außenminister Nasser Bourita am Montag auf dem Global Forum des American Jewish Comitee (AJC) in Tel Aviv. »Nach Jahrzehnten von Krieg und Hass bietet sich nun eine einzigartige Gelegenheit für den Frieden«, sagte Bourita, der festhielt, die bilateralen Beziehungen zu Israel hätten »sich auf allen Ebenen verbessert«. 

Der marokkanische Außenminister wies darauf hin, sein Land habe in den vergangenen zwei Jahren mehr als ein Dutzend Besuche hochrangiger israelischer Beamter, einen Anstieg des bilateralen Handelsvolumens um 160 Prozent und eine Verfünffachung der Zahl israelischer Touristen verzeichnen können.

Im Dezember 2020 stellte Marokko nach einer zwanzigjährigen Unterbrechung seine Beziehungen zu Israel im Rahmen der Abraham-Abkommen, einer Erklärung, an der auch die Vereinigten Staaten als vermittelnde Partei beteiligt waren, wieder her.  

Stolz auf jüdische Geschichte

Das Königreich Marokko sei sehr stolz auf sein jüdisches Erbe und die Unterstützung seiner jüdischen Gemeinde und Institutionen, erklärte der Minister in einem Video den 1.500 Teilnehmern der vom AJC gesponserten Konferenz. »Marokko war historisch gesehen ein Land der Koexistenz, in dem alle Marokkaner – Muslime und Juden – unter dem Schutz der marokkanischen Monarchen in Frieden und Harmonie lebten«, so Bourita. 

Dass diese Meinung historisch nicht zurtreffend ist, zeigt sich nicht zuletzt an der geschätzten Zahl von weniger als dreitausend marokkanischen Juden der Gegenwart. Laut Bourita ist die heutige jüdische Gemeinde jedoch in der Lage, »ihr eigenes Ökosystem aufrechtzuerhalten«, das Synagogen, Talmudschulen und Geschäfte sowie Restaurants mit koscheren Lebensmitteln umfasst. Hinzu kommt, dass König Mohammed VI. in den letzten Jahren die Renovierung von 15 Synagogen und 168 jüdischen Friedhöfen und heiligen Stätten genehmigte.

Bourita würdigte die langjährigen Beziehungen zwischen Marokko und dem American Jewish Comitee, das in diesem Jahr bereits zwei Delegationen in das Königreich entsandt hat. So habe das AJC Marokko dabei geholfen, ein umfangreiches Netzwerk bedeutender Freundschaften innerhalb der amerikanisch-jüdischen Gemeinschaft aufzubauen und eine entscheidende Rolle dabei gespielt, sich für eine starke und dauerhafte marokkanisch-amerikanische Partnerschaft einzusetzen. 

Der Minister hob auch die Unterstützung des American Jewish Comitee für die territoriale Integrität Marokkos hervor, die bei einem Besuch einer AJC-Delegation in Dakhla in der marokkanischen Sahara im Mai deutlich geworden sei. Teil des Abraham-Abkommens war, dass die USA im Gegenzug zu Marokkos Normalisierung seiner Beziehungen zu Israel die Souveränität des nordafrikanischen Landes über die umstrittene Westsahara anerkennen

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