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Luftschlag gegen Huthi im Jemen: Großer Sieg für Israel

Hodeidah: Israels Vergeltungsschlag gegen den Drohnenangriff durch die iranisch unterstützten Huthi
Hodeidah: Israels Vergeltungsschlag gegen den Drohnenangriff durch die iranisch unterstützten Huthi (© Imago Images / Xinhua)

Israels erfolgreicher Angriff gegen die Huthi im Jemen zeigt die Stärke Israels und die Schwäche der US-Regierung von Joe Biden im Nahen Osten.

Harold Rhode

Nach dem jüngsten israelischen Angriff auf Ziele der Huthi sagte der Kommunikationsberater des Weißen Hauses für nationale Sicherheit, John F. Kirby am vergangenen Sonntag: »Wir haben uns nicht an dem heutigen israelischen Angriff auf den Jemen beteiligt und Israel nicht geholfen.« Dies ist eine wunderbare Nachricht, da sie den Iranern, den arabischen Staaten und anderen beweist, dass Israel ein unabhängiger Akteur und kein »Klientelstaat« der USA und Israel bereit ist, gegen den Rat oder die Forderungen der Amerikaner einen Alleingang zu unternehmen.

Darüber hinaus zeigt es den sunnitischen arabischen Staaten, dass Israel ein verlässlicher Partner im Kampf gegen das iranische Regime ist, denn Israel wird tun, was es tun muss, um sich selbst zu schützen und den Iran und seine Stellvertreter aufzuhalten. Wie der israelische Minister für strategische Angelegenheiten, Ron Dermer, oft sagt: Selbst wenn die Sunniten nicht den »800-Pfund-Gorilla« – die USA haben können, um sich gegen die iranische Aggression zu verteidigen, hat sich der »250-Pfund-Gorilla« – Israel – als zuverlässige Alternative erwiesen.

Was kann man daraus lernen?

Tatsache ist, dass die etwa zweitausend Kilometer zwischen dem Iran und Israels Ziel in Hodeida im Jemen außerhalb der Flugreichweite des F-35-Kampfjets liegt, weshalb während des Flugs aufgetankt werden muss. Ohne Unterstützung der USA fanden die Israelis eine alternative Möglichkeit. Vielleicht mithilfe eines anderen Staates, wie etwa Saudi-Arabien? Auf jeden Fall sind dies verheerende Nachrichten für das iranische Mullah-Regime.

Die Flugdistanz zwischen Israel und Hodeida ist gleich jener zwischen Israel und dem größten Teil des Irans. Teheran zum Beispiel liegt nur 1.200 Kilometer von Israel entfernt. Der Angriff ist daher eine ernste Warnung an den Iran. Die iranische Regierung spuckt zwar große Töne, aber in der iranischen und arabischen Kultur ist bekannt, dass Menschen meist aus Furcht heraus mit ihren Fähigkeiten angeben in der Hoffnung, den Feind dadurch abzuschrecken. Eine solche Prahlerei läuft also darauf hinaus, zu sagen: »Haltet mich zurück, weil ich Angst habe, dass mein Feind mich vernichten wird.«

Der israelische Angriff und der Schaden, den er bei den schiitischen Huthi angerichtet hat, ermöglichte den sunnitischen Jemeniten, also der Mehrheit der Bevölkerung und frühere Regenten des Landes, gegen die iranischen Stellvertreter aufzubegehren. Auf X gibt es plötzlich vermehrt Videos über sich gegen die Huthi und den Iran auflehnende und über den israelischen Luftschlag jubelnde Sunniten.

Wird es den Sunniten gelingen, die Kontrolle der Huthi und des Irans über den Jemen zu beenden? Wenn nicht jetzt, dann doch sehr wahrscheinlich in der Zukunft. Wenn die Menschen im Nahen Osten spüren, dass ihr Feind schwach ist (was Israel mit seinem Angriff bewiesen hat), kommt es oft zu Aufruhr. Jemenitische Schiiten oder Mitglieder der iranischen Regierung sollten also besorgt sein. Außerdem wird das iranische Volk sicherlich durch die Tatsache ermutigt, dass seine Regierung den israelischen Angriff nicht verhindern konnte.

Traurigerweise signalisiert das, was Kirby sagte, den Menschen im Nahen Osten, die grundsätzlich alle Anzeichen von Schwäche verabscheuen, jene der USA. Israels erfolgreicher Angriff auf den Iran und die Huthi im Jemen zeugt von Stärke. Dies ist ein großer Sieg für Israel, aber keiner für die Regierung von US-Präsident Biden. Die Menschen im Nahen Osten werden zweifellos die entsprechenden Schlussfolgerungen ziehen. Israel hat neuen Respekt für seine Bereitschaft gewonnen, seine Feinde zu auszuschalten.

Harold Rhode wurde in osmanischer Geschichte promoviert und diente später als Referent für die Türkei im US-Verteidigungsministerium (Der Artikel erschien auf Englisch beim Jewish News Syndicate. Übersetzung von Alexander Gruber.)

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