Mahmoud Abbas‘ Vergleich von Israel mit dem Nazi-Propagandaminister Joseph Goebbels sei ein Affront für die Opfer des Holocaust und völlig inakzeptabel.
Die US-Sonderbeauftragte für die Überwachung und Bekämpfung des Antisemitismus, Deborah Lipstadt, hat am Mittwoch den vom Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas, vorgenommenen Vergleich Israels mit Nazideutschland als indiskutabel und unannehmbar bezeichnet.
»Die Gleichsetzung Israels mit den Lügen des obersten Nazi-Propagandisten Joseph Goebbels durch Palästinenserpräsident Abbas ist ein Affront gegen die Opfer und Überlebenden des Holocaust. Besonders in einer Zeit, in der antisemitische Gewalt weltweit zunimmt, ist eine solche Rhetorik über den einzigen jüdischen Staat der Welt völlig inakzeptabel«, twitterte Lipstadt.

Mit dem Laden des Tweets akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Twitter.
Mehr erfahren
Abbas hatte sich vergangenen Montag während einer Veranstaltung bei den Vereinten Nationen zum »Nakba-Tag« im von Lipstadt kritisierten Sinn geäußert und darüber hinaus, Großbritannien und den USA, die Schuld an der Gründung Israels gegeben, weil diese versucht hätten, die Juden in ihren Ländern loszuwerden, indem sie diese in den Nahen Osten transferieren.
Die UNO hatte im Dezember 2022 den 15. Mai – den Jahrestag der Beendigung des britischen Mandats in Palästina, an dem zugleich die Armeen mehrerer arabischer Staaten einen geplanten Vernichtungskrieg gegen das am Vorabend gegründete Israel starteten – zum »Nakba-Tag« bestimmt; und damit Israels Entstehung zur »Katastrophe«, wie die deutsche Übersetzung des arabischen Wortes nakba lautet, für die Palästinenser erklärt.
In dieses Horn stieß auch Abbas in seiner Rede in New York: »Die Zionisten behaupten weiterhin, Israel habe die Wüste zum Blühen gebracht hat. Als ob Palästina eine Wüste gewesen wäre und sie die Wüste zum Blühen gebracht hätten«, sagte er im Zuge der antiisraelischen UNO-Veranstaltung. »Das sind Lügen. Sie lügen weiter und weiter, wie Goebbels, bis die Menschen ihnen glauben.«
Verbreitung von Judenhass
Der israelische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Gilad Erdan, hatte seine Kollegen zuvor in einem Brief aufgefordert, nicht an den Feierlichkeiten zum »Nakba-Tag« teilzunehmen – eine Bitte, der mehr als 45 Staaten nachkamen. »Der Gedanke, dass eine internationale Organisation die Gründung eines ihrer Mitgliedsstaaten als Katastrophe oder Unglück bezeichnen könnte, ist sowohl entsetzlich als auch abstoßend«, schrieb er.
Erdan warnte weiter, dass die Teilnahme an solchen einseitigen Initiativen wie dem »Nakba-Tag« den Palästinensern grünes Licht dafür gebe, »weiterhin die internationalen Organe zu missbrauchen, um ihr verleumderisches Narrativ zu verbreiten«. Darüber hinaus trügen solch ebenso einseitige wie geschichtsklitternde Veranstaltungen zur Verbreitung des Judenhasses bei, warnte Israels UN-Botschafter abschließend.