Linda Sarsour: „Feminismus und Zionismus unvereinbar“

„Liberale amerikanische Juden, von denen viele an Kampagnen für Gerechtigkeit und Gleichberechtigung beteiligt sind, sind in letzter Zeit durch die Haltung dieser Bewegungen Israel gegenüber verprellt worden. Der Konflikt zeigte sich letztes Jahr, als eine mit der Black Lives Matter-Bewegung verbundene Plattform Israel des ‚Völkermords’ beschuldigte und einen ‚Apartheidstaat’ nannte. So provozierte die Plattform den Zorn jüdischer Gruppen, die die Ziele der BLM-Bewegung zuvor unterstützt hatten.

Nun ergibt sich der gleiche Konflikt mit feministischen Gruppen, die sich seit der Wahl von Präsident Donald Trump im Aufwind befinden. Eine Plattform des US-Zweiges der Organisation für den Internationalen Frauenstreik – eine feministische Basisbewegung, die letzten Mittwoch weltweit Veranstaltungen abhielt – verlangt die ‚Dekolonisierung Palästinas’. Kritikerinnen dieser Passage hat die palästinensisch-amerikanische Aktivistin Linda Sarsour – die zu den Organisatorinnen des Frauenmarsches auf Washington im Januar gehörte und an der Planung des Frauenstreiks beteiligt war – mit einer scharfen Replik geantwortet: Feminismus und Zionismus seien schlechterdings unvereinbar.

In einem Interview mit The Nation sagte Sarsour, diejenigen, die sich als Zionistinnen begriffen könnten nicht feministisch sein, weil ihnen die Rechte der palästinensischen Frauen gleichgültig seien. ‚Es macht einfach keinen Sinn, wenn jemand sagt, »haben Menschen, die den Staat Israel unterstützen und ihn nicht kritisieren, einen Platz in der Bewegung?« Nicht im Feminismus. Entweder setzen Sie sich für die Rechte aller Frauen ein, einschließlich der Palästinenserinnen, oder gar nicht. Daran führt einfach kein Weg vorbei’, sagte Sarsour.

Sarsour sagte auch, palästinensisch-amerikanische Frauen müssten sich aufgrund von nicht näher benannten Angriffen ‚rechter Zionisten’ in den Social Justice-Bewegungen bedeckter verhalten als andere. (…) Sarsour bezog sich in ihren Ausführungen direkt auf die Kritik Emily Shires – der Politikredakteurin der Nachrichtenwebsite für Frauen Bustle – an der Erklärung der Plattform zu Israel Stellung. Shire hatte am 7. März einen Kommentar über ihr Dilemma als zionistische Feministin in der New York Times veröffentlicht.“

(Josefin Dolsten: „Linda Sarsour: Support for feminism and Zionism are incompatible“)

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