Mohammed, ein zivilgesellschaftlicher Aktivist aus Sirte, erklärte MEE gegenüber, es werde vor Ort zunehmend befürchtet, dass der Islamische Staat, da er im Irak und in Syrien weiter Gebiete und Personal verliert, seine Aufmerksamkeit auf Libyen lenken wird, wo er einst sein drittgrößtes Gebiet – und seinen einzigen Küstenstreifen – kontrollierte. ‚Libyen ist das dritte Land von Daesh und diese Terroristen gedeihen dort, wo Konflikt herrscht. So hat der anhaltende Krieg zwischen der [Libyschen Nationalarmee] LNA und den Bunyan al-Marsous-Einheiten es ihnen ermöglicht, hier stärker zu werden’, sagte er. Mohammed behauptet, dass beide Parteien mit Blick auf die Präsenz des Islamischen Staat ein Auge zudrücken würden in der Hoffnung, die Kämpfer würden die jeweils andere Partei angreifen. ‚Einerseits hoffen die Bunyan al-Marsous-Einheiten, Daesh werden die LNA angreifen, so dass diese die Ölterminals verlieren, die die Bunyan al-Marsous- und Misrata-Einheiten weiterhin gerne kontrollieren würden. Andererseits hofft die LNA, der Islamische Staat werde die Bunyan al-Marsous-Einheiten bekämpfen, die Haftar als Hindernis für seine Pläne, Sirte und Tripolis zu übernehmen, betrachtet.’“ (Tom Westcott : „‚‚Daesh are back and want revenge‘: The fall and rise of IS in Libya“)
