Laut Quellen, die mit den Verhandlungen vertraut sind, ziele Israels Strategie darauf ab, den Druck der USA auf den jüdischen Staat in der Übergangszeit zur Trump-Regierung zu verringern.
Es habe einen bedeutenden Durchbruch bei den Bemühungen um eine diplomatische Einigung zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah gegeben, erklärte ein hochrangiger israelischer Diplomat kürzlich gegenüber der Tageszeitung Israel Hayom. Die Quelle bezeichnete das vorgeschlagene Abkommen als äußerst vorteilhaft für die strategischen Interessen Israels und beschrieb den Fortschritt als »sehr substanziell«, wobei sie sich über spezifische Details bedeckt hielt.
Ein zweiter hochrangiger Informant aus dem Umfeld der Regierung bestätigte zwar die positiven Entwicklungen, warnte jedoch vor voreiligen Schlüssen, da endgültige Vereinbarungen noch ausstünden, und gab an, die diplomatische Strategie Israels ziele darauf ab, den Druck der Biden-Regierung während der Übergangszeit bis zur Amtseinführung des gewählten Präsidenten Donald Trump zu verringern.
Der Beamte betonte, dass die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) die operative Freiheit behalten werden, auf Sicherheitsbedrohungen von jenseits der nördlichen Grenze zu reagieren, unabhängig von diplomatischen Vereinbarungen oder schriftlichen Abkommen.
US-Enthaltung umgehen
Israelische Beamte haben ihre Besorgnis über die Möglichkeit geäußert, die USA könnten es verabsäumen, ein Veto gegen einen einseitigen Beschluss des UNO-Sicherheitsrats zur Beendigung des Kriegs einzulegen. Dennoch versicherte eine dritte diplomatische Quelle gegenüber der israelischen Tageszeitung, das Land werde seine Militäroperationen nur dann beenden, wenn eine zufriedenstellende Einigung erzielt wird. Zugleich bestätigte sie das Voranschreiten der diesbezüglichen Verhandlungen über ein solches Abkommen.
Wie der TV-Sender Channel 12 News am Sonntag berichtete, soll Ron Dermer, Minister für strategische Angelegenheiten, nach Washington fliegen, um die Waffenstillstandsvereinbarungen abzuschließen. Das israelische Armee-Radio berichtete, Dermer habe letzte Woche heimlich Russland besucht, um eine Lösung im Libanon zu besprechen.
Anfang November teilten diplomatische Quellen der libanesischen Zeitung Al-Jumhuriya mit, dass eine sofortige Einigung unwahrscheinlich sei – eine Einschätzung, die auf Gespräche zwischen den Gesandten des Weißen Hauses Amos Hochstein und Brett McGurk und israelischen Regierungsvertretern folgte, darunter auch Premierminister Benjamin Netanjahu.