Erweiterte Suche

Libanon: Bruder des künftigen Premierministers wünscht Frieden mit Israel

Bahaa Hariri, der Bruder des designierten libanesischen Premierministers Saad Hariri
Bahaa Hariri, der Bruder des designierten libanesischen Premierministers Saad Hariri (Quelle: Facebook)

In einem Interview äußerte der einflussreiche libanesische Geschäftsmann Bahaa Hariri ähnliche Ansichten wie zuvor schon Präsident Michel Aoun und dessen Tochter Claudine Aoun Roukoz.

Tzvi Joffre, Jerusalem Post

Der libanesische Geschäftsmann und Milliardär Bahaa Hariri, Bruder des designierten Ministerpräsidenten Saad Hariri, betonte in einem Interview mit dem israelischen Journalisten Barak Ravid, das am Dienstag auf dem amerikanischen Nachrichtenkanal Axios veröffentlicht wurde, dass zwischen dem Libanon und Israel „Frieden herrschen muss“.

Das Interview warf Kontroversen auf, da es für libanesische Staatsbürger gemäß dem libanesischen Strafgesetzbuch von 1943 und dem libanesischen Boykottgesetz von 1955 illegal ist, in irgendeiner Form – einschließlich in Medieninterviews – direkt oder indirekt mit Israelis oder Personen oder Einrichtungen mit Sitz in Israel zu verhandeln. (…)

Innerhalb weniger Stunden nach der Veröffentlichung des Interviews durch Axios gab Hariris Anwaltskanzlei eine Erklärung heraus, in der es hieß, dass er nicht gewusst habe, dass der Journalist, der das Interview führte, Israeli war, und dass er, hätte er es gewusst, „sich geweigert hätte, das Interview zu führen“. Ravid ist der diplomatische Korrespondent von Walla! News und ist in seiner Autoreninformation auf der Website von Axios als „Autor aus Tel Aviv“ gekennzeichnet.

Im Axios-Interview forderte Hariri auch Verhandlungen über die Landgrenze mit Israel und bezeichnete das Thema als „offene Wunde, die der Hisbollah einen Handlungsspielraum lässt“. „Es gibt Probleme zwischen uns und den Israelis, und wir werden sie lösen, aber am Ende des Tages brauchen wir Frieden“, sagte Hariri. „Ich will, dass meine Kinder in Frieden leben, ich will nicht, dass meine Kinder im Krieg leben.“

Der libanesische Geschäftsmann betonte, dass die Normalisierung der Beziehung eine gute Sache sei, sobald wichtige Fragen mit Israel gelöst seien, und fügte hinzu, dass er die kürzlich zwischen den VAE und Bahrain getroffenen Normalisierungsvereinbarungen respektiere. „Wir müssen sicherstellen, dass der Frieden vorankommen muss, sobald diese Fragen gelöst sind.“

Hariri fügte hinzu, er glaube, dass ein „großer Teil“ der libanesischen Gesellschaft eine Normalisierung begrüßen würde. „Ich glaube, dass jeder an einem bestimmten Punkt einen Schritt nach vorne machen wird, um Frieden zu erreichen. Wir sind müde“, fügte der libanesische Geschäftsmann hinzu. (…)

Die Äußerungen des Milliardärs über einen möglichen Friedensprozess mit Israel, folgen den Kommentaren, die der libanesische Präsident Michel Aoun und Aouns Tochter Claudine Aoun Roukoz im vergangenen Jahr zu diesem Thema gemacht haben. (…) Im August drückte der libanesische Präsident Aoun in einem Interview mit dem französischen Nachrichtensender BFM TV seine Bereitschaft aus, Friedensgespräche mit Israel in Erwägung zu ziehen, nur wenige Tage nachdem die Vereinigten Arabischen Emirate ein historisches Normalisierungsabkommen mit Israel unterzeichnet hatten.

(Aus dem Artikel „Lebanon PM’s brother calls for peace in interview with Israeli journalist, der in der Jerusalem Post erschienen ist. Übersetzung von Alexander Gruber.)

Bleiben Sie informiert!
Mit unserem wöchentlichen Newsletter erhalten Sie alle aktuellen Analysen und Kommentare unserer Experten und Autoren sowie ein Editorial des Herausgebers.

Zeigen Sie bitte Ihre Wertschätzung. Spenden Sie jetzt mit Bank oder Kreditkarte oder direkt über Ihren PayPal Account. 

Mehr zu den Themen

Das könnte Sie auch interessieren

Wir sprechen Tachles!

Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie einen unabhängigen Blickzu den Geschehnissen im Nahen Osten.
Bonus: Wöchentliches Editorial unseres Herausgebers!

Nur einmal wöchentlich. Versprochen!