»Hisbollah ist Islamische Republik auf libanesischem Boden«

Der libanesische Abgeordnete und Vorsitzende der der Kataeb-Partei, Samy Gemayel
Der libanesische Abgeordnete und Vorsitzende der der Kataeb-Partei, Samy Gemayel (© Imago Images / PanoramiC)

Die islamische Republik versuche, den Geist der libanesischen Republik zu töten, indem sie deren Kultur verändere, meint der Neffe des ehemaligen libanesischen Präsidenten Bachir Gemayel.

Am 3. Februar sagte der libanesische Abgeordnete Samy Gemayel in einer Rede auf der 32. Generalversammlung der Kataeb-Partei, deren Vorsitzender er ist, es sei an der Zeit sei, zu erkennen, dass die Hisbollah eine »islamische Republik« ist, die versuche, die libanesische Republik zu übernehmen. »Heute haben wir zwei Staaten auf ein und demselben Territorium«, erklärte Gemayel in seiner Rede

Auf der einen Seite gebe es die libanesische Republik »mit Menschen aller Glaubensrichtungen, die an das demokratische System und die Verfassung glauben, welche die Beziehungen der Libanesen aller Glaubensrichtungen untereinander regelt«.

Auf der anderen Seite stehe eine Entität, die »Islamische Republik der Hisbollah« zu nennen sei: »Die libanesische Republik und die Islamische Republik existieren auf demselben Boden. Jede von ihnen hat ihre eigenen Finanzen, Außenpolitik und Armee, und beide existieren auf diesem Territorium. Es ist an der Zeit, dass wir uns dessen bewusst werden und verstehen, dass die Islamische Republik mit ihrer ausländischen Finanzierung, ihren ausländischen Waffen und ihrer ausländischen Ideologie versucht, die pluralistische libanesische Republik in ihre Hände zu bekommen.«

Der Kampf gegen diese Bedrohung sei jener, vor dem der Libanon stehe, doch leider werde sich viel zu oft in irgendwelche Slogans geflüchtet, um die Realität nicht wahrnehmen und sich ihr nicht stellen zu müssen. »Die Realität ist, dass diese islamische Republik versucht, den Geist der libanesischen Republik zu töten, indem sie ihre Kultur verändert. Wir sind von einer Kultur des Lebens, der Liebe und der Offenheit zu einer Kultur des Todes, des Märtyrertums und der Kriege übergegangen.«

In Anbetracht dessen sei nun endgültig der Punkt erreicht, so Gemayel, an dem die der Republik verpflichteten Libanesen der Hisbollah zu verstehen geben müssen, nicht mehr bereit zu sein, auf diese Art weiterzumachen.»Am 14. September 2022 sagte ich, wenn die Hisbollah ihre Versuche fortsetzt, dem Rest des Libanons ihre Sicht der Zukunft des Landes aufzuzwingen, wäre es gleichbedeutend damit, uns zu sagen, dass sie sich von uns scheiden lassen will.«

Wenn solch eine »Scheidung zwischen der Republik Libanon und der Republik Hisbollah« notwendig sei, dann wolle und werde man sie auch vollziehen. »Wir werden im Libanon nicht wie Bürger zweiten Grades leben – und das sage ich als Libanese, nicht als Christ«, sagte Gemayel, der der Neffe des ehemaligen libanesischen Präsidenten Bachir Gemayel ist, der 1982 von einem syrischen Terroristen ermordet wurde.

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