Latest News

Drei Lehren aus dem gescheiterten Anschlag in Tel Aviv

Schauplatz des gescheiterten Selbstmordanschlages in Tel Aviv. (Quelle: Zeev Rosenberg/X)
Schauplatz des gescheiterten Selbstmordanschlages in Tel Aviv. (Quelle: Zeev Rosenberg/X)

Der versuchte Massenmord in Tel Aviv am 18. August lehrt uns einiges: über das Märchen von der »Besatzung«, über die palästinensische Gesellschaft und die Rolle der Autonomiebehörde.

Moshe Phillips

Das versuchte Selbstmordattentat in Tel Aviv mag den Eindruck hinterlassen, als sei es nur ein weiterer der unzähligen palästinensischen Terroranschläge, die aus welchen Gründen auch immer scheitern und von der internationalen Gemeinschaft ignoriert werden. Doch sieht man genauer hin, erkennt man, dass man aus diesem Vorfall eine Menge lernen kann.

Beginnen wir mit der Tatsache, dass der Bombenleger, Jafar Muna, in Nablus wohnte, einer Stadt, die von der Palästinensischen Autonomiebehörde verwaltet wird. Warum reiste er den ganzen Weg ins vierzig Kilometer entfernte Tel Aviv, um den Anschlag zu verüben?

Wenn Nablus und andere palästinensisch-arabische Städte »besetzt« sind, wie die Medien und Organisationen wie Peace Now ständig behaupten, warum hat er die »Besatzer« dann nicht gleich dort angegriffen? Warum reiste er nach Tel Aviv und riskierte, auf dem Weg dorthin gefangen genommen zu werden? – Weil es in Nablus keine Israelis gibt, abgesehen von einer Handvoll Soldaten, die eine alte jüdische religiöse Stätte, das Grab von Joseph, bewachen. Ungeachtet dessen, was Israels Feinde behaupten, gibt es in Nablus keine »israelische Besatzung«. Der israelische Gouverneur und die israelische Militärverwaltung zogen 1995 im Zuge des Oslo-II-Abkommens ab.

Wäre die Stadt noch »besetzt«, hätte Jafar Muna sie ins Visier nehmen können. Die Tatsache, dass er Nablus verlassen musste, um ein Anschlagsziel zu finden, beweist, dass die Behauptung der »Besatzung« eine Lüge ist. Die Ermordung einiger Israelis am Josephsgrab hätte ihn nicht zufrieden gestellt. Er wollte eine Menge Juden töten. Also nahm er Tel Aviv ins Visier.

Tel Aviv liegt natürlich innerhalb der israelischen Waffenstillstandslinien von vor 1967. Es ist keine »Siedlung«. Es wird von nichts und niemand »besetzt«. Aber es gibt dort viele Juden, also jüdische Ziele.

Stolz auf dich

Die zweite Lehre aus dem Bombenanschlag in Tel Aviv hat mit der Reaktion der Familie des Attentäters zu tun. »Meine Liebe, mein Bruder, wir sind stolz auf dich, Allah sei Dank«, erklärte seine Schwester Nahla auf ihrer Facebook-Seite. »Wir betrachten dich als einen der Märtyrer vor Allah und wir preisen ihn vor Allah. Wir sagen nur, was Allah gefällt: Zu Allah gehören wir und zu Allah kehren wir zurück. … Wir werden uns im Paradies treffen. Du bist uns zu Vater vorausgegangen, möge Allah ihm gnädig sein, möge Allah dir gnädig sein und dich annehmen, gelobt sei Allah. Märtyrer, gepriesen sei Allah.«

In einer normalen, zivilisierten Gesellschaft schämt man sich, begeht ein (enges) Familienmitglied ein Verbrechen – nicht jedoch in der palästinensisch-arabischen Gesellschaft. Nahla Muna war so stolz auf den Versuch ihres Bruders, Juden zu töten, dass sie bereit war, die Verhaftung durch die Israelis zu riskieren, um ihre Unterstützung für seine Tat zu verkünden.

Man beachte auch, dass Nahla nicht besorgt war, ihre Freunde oder Nachbarn in Nablus könnten sie ächten, wenn sie ihre pro-terroristischen Kommentare auf Facebook sahen. Nahla weiß, dass auch sie die Ermordung von Juden unterstützen. Ihr Arbeitgeber wird sie nicht entlassen. Ihre Nachbarn werden sie nicht meiden. Und die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) wird sie nicht wegen Aufwiegelung verhaften.

Erziehung zu Hass und Terror

Das bringt uns zur dritten – und wichtigsten – Lehre aus dem Anschlag in Tel Aviv: der Reaktion der Palästinensischen Autonomiebehörde. Oder, genauer gesagt, der Nicht-Reaktion.

Die Osloer Abkommen verpflichten die Palästinensische Autonomiebehörde zur Verurteilung von Terroranschlägen. Über den Bombenanschlag in Tel Aviv hat sie kein Wort verloren. Warum? – Weil sie ihn nicht missbillig, sondern das Töten von Juden unterstützt. Jafar Muna wird nun von ihr offiziell als »Märtyrer« betrachtet, was bedeutet, dass seine Familie für den Rest ihres Lebens Anspruch auf eine monatliche Zahlung hat.

Das Osloer Abkommen verpflichtet die Palästinensische Autonomiebehörde außerdem, in ihren Schulen keinen »Hass und keine Aufwiegelung« mehr zu lehren. Stattdessen wurde den palästinensisch-arabischen Schulkindern in den letzten dreißig Jahren beigebracht, dass Juden böse und Terroristen Helden sind und ganz Israel »besetztes Palästina« ist und zerstört werden muss.

Jafar Muna ist der Beweis dafür. Er war das Produkt des Bildungssystems der Palästinensischen Autonomiebehörde. Er wurde von PA-Lehrern unterrichtet und studierte PA-Lehrbücher. Er saugte ihre Botschaften des antisemitischen Hasses auf. Und er handelte nach ihnen.

Munas Bombe explodierte, bevor er es beabsichtigt hatte. Aber wie viele Jafar Munas gibt es noch da draußen? Eine ganze Menge. Denn die »gemäßigte«, die »friedenssuchende« Palästinensische Autonomiebehörde hat eine ganze Generation von ihnen großgezogen – und die Welt hat schweigend zugesehen, wie sie dies tat.

(Der Kommentar ist auf Englisch vom Jewish News Syndicate veröffentlicht worden. Übersetzung von Florian Markl.)

Bleiben Sie informiert!
Mit unserem wöchentlichen Newsletter erhalten Sie alle aktuellen Analysen und Kommentare unserer Experten und Autoren.

Zeigen Sie bitte Ihre Wertschätzung. Spenden Sie jetzt mit Bank oder Kreditkarte oder direkt über Ihren PayPal Account. 

Mehr zu den Themen

Das könnte Sie auch interessieren

Wir reden Tachles!

Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie alle aktuellen Analysen und Kommentare unserer Experten und Autoren!

Nur einmal wöchentlich. Versprochen!