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Kuwaitischer Journalist: Kuwait soll Frieden mit Israel schließen

Der kuwaitische Autor Jasem Al-Juraid fordert Frieden mit Israel
Der kuwaitische Autor Jasem Al-Juraid fordert Frieden mit Israel (Quelle: MEMRI)

Der kuwaitische Autor Jasem Al-Juraid hinterfragt öffentlich die abweisende Haltung Kuwaits gegenüber Israel und fordert eine Normalisierung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern.

Der kuwaitische Autor Jasem Al-Juraid, der im Februar 2022 als Journalist der Zeitung Al-Qabas entlassen wurde, nachdem er mit einem israelischen Journalisten auf Twitter interagiert und ihn nach Kuwait eingeladen hatte, forderte nun in einem Interview mit Diwan Al-Mulla, sein Heimatland solle Frieden mit dem Staat Israel schließen. Diese Forderung ergebe sich aus dem liberalen Denken und der liberalen Philosophie.

Auf die Frage des Interviewers, warum er vom »Staat Israel« spreche, wo Kuwait »den Zionismus« doch immer noch »als feindlichen Staat« betrachte und den »Palästinensern ihre Rechte vorenthalte«, antwortete Al-Juraid:

»So nenne ich ihn. Meiner Meinung nach sollte er ›der Staat Israel‹ genannt werden, und wenn jemand anderer ihn ›Feindesstaat‹ oder ›zionistisches Gebilde‹ nennen möchte, dann hat er vielleicht seine Gründe dafür. (…) Ich habe Meinungs- und Redefreiheit. Ich kann zur UNO gehen und nachschauen, was dort geschrieben steht. Wenn er ›der Staat Israel‹ heißt, dann werde ich ihn so bezeichnen. Kuwait ist ein zivileres Land und es wird von den Vereinten Nationen anerkannt.

In meinen Augen stellen die Beschimpfungen gegen Israel einen Krieg dar, der die Lösung des Problems verhindert. Der Staat Israel hat Kuwait nicht den geringsten direkten Schaden zugefügt.«

Aber, so wandte der Moderator des von MEMRI übersetzten Interviews ein, er habe den Palästinensern Schaden zugefügt. Das habe er, antwortete Al-Juraid, und die Palästinenser hätten das Recht, eine Lösung ihrer Probleme zu erreichen.

»Aber wurde den Palästinensern nicht mehr Schaden von ihrer eigenen Führung zugefügt als von Israel? Es ist nicht Israel, das den Palästinensern schadet. Nein. Sie halten [gemeinsame] Treffen zur Sicherheitszusammenarbeit ab. Sie haben offiziell ihre Beziehungen zu Israel normalisiert.«

Es sei nicht nur Frieden, den die palästinensische Führung mit Israel geschlossen habe, sondern eine echte Normalisierung der Beziehungen, insofern sie in jedem Aspekt mit Israel zusammenarbeite.

»Wir, als Kuwaiter, boykottieren Israel trotz der großen Entfernung zwischen unseren Ländern und verzichten darauf, unsere Beziehungen zu normalisieren oder Frieden zu schließen – und dann sehe ich, wie die Araber, die dort leben, ihre Beziehungen normalisieren und Frieden mit Israel geschlossen haben …

Was für ein Problem habe ich mit den Israelis? Warum können wir als zivilisiertes Land nicht zumindest Frieden mit dem Staat Israel schließen und gegenseitige Beziehungen etablieren?«

Auf den Einwurf des Interviewers, dass es doch klar und offensichtlich sei, dass den Palästinensern ihre Rechte vorenthalten würden, reagierte Al-Juraid mit den Worten:

»Warum ist das so klar? Wenn ich mir die Palästinenser ansehe … Ich kenne Palästinenser, die in Israel arbeiten, und dann mit Geld in ihre Häuser zurückkehren. Wer auch immer, und zwar auf beiden Seiten, einen Zivilisten oder eine Zivilistin auf der Straße tötet, der ist ein Terrorist, der für seine Tat zur Verantwortung gezogen werden muss.«

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