„Der Anführer einer radikalen Miliz, die zu den schiitischen Paramilitärs im Irak gehört, drohte am Freitag damit, schiitische Streitkräfte würden militärisch gegen Kirkuk vorgehen, sollte sich die Provinz im Rahmen der bevorstehenden Abstimmung für den Anschluss an die unabhängige kurdische Region aussprechen. Der Anführer der zu den Hashd al-Shaabi-Streitkräften gehörenden Asa’ib Ahl al-Haq, Qais al-Khazali drängte Bagdad im Rahmen seiner Predigt in Najaf am Freitag, sich ‚offen und eindeutig’ gegen den Beschluss des Provinzrats von Kirkuk zu stellen, das kurdische Unabhängigkeitsreferendum in der Provinz abzuhalten. Al-Khazali hat wiederholt Drohungen gegen Irakisch-Kurdistan ausgesprochen. Das Vorhaben, Kirkuk und die zwischen Bagdad und Erbil umstrittenen Gebiete einem unabhängigen Kurdistan zuzuschlagen, sei ein ‚sehr gefährlicher Plan’.
Sollten Kirkuk und die umstrittenen Gebiete Irakisch-Kurdistan zugeschlagen werden, würden die Hashd al-Shaabi-Streitkräfte sie als ‚besetzte Gebiete’ betrachten und es ‚nicht hinnehmen, dass irakischer Boden besetzt wird, erst recht nicht jetzt, da der Irak militärisch stark ist’, warnte Khazali. Die Kommunalräte in dem umstrittenen Gebiet, das von den Kurden beansprucht wird, gegenwärtig aber Bagdad untersteht, haben beschlossen, das kurdische Unabhängigkeitsreferendum auch dort abzuhalten. In einer Sitzung des Provinzrats von Kirkuk am 29. August, die von den turkmenischen und arabischen Mitgliedern boykottiert wurde, stimmten insgesamt 22 Abgeordnete für die Teilnahme Kirkuks an dem Referendum. Die Fraktionen der Turkmenen und Araber erklärten, die Entscheidung sei verfassungswidrig. Der irakische Ministerpräsident Haider al-Abadi bezeichnete den Beschluss ebenfalls als ‚falsch’. Das Referendum sei ‚verfassungswidrig und wertlos’.“ (Bericht auf Ekurd.net: „Merging Kirkuk with Kurdistan will be responded by force, Iraqi Shiite leader says“)