B’nai B’rith und andere haben ihre Besorgnis über den von Präsident Donald Trump für das Amt des US-Botschafters in Deutschland Nominierten zum Ausdruck gebracht, da dieser in der Vergangenheit antisemitische Klischees bedient habe.
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Der von Trump für die Nachfolge von Richard Grenell vorgeschlagene Oberst der US-Armee im Ruhestand Douglas Macgregor hat den politischen Begriff „Neocon“ – kurz für „Neokonservativer“ – bei mehreren Gelegenheiten abwertend verwendet. Der Begriff wird von Antisemiten häufig als Euphemismus für Juden beschworen. In einem Interview im Jahr 2012 warf Macgregor den „Neokonservativen“ vor, „in Washington Entscheidungen zu treffen, die einer fremden Macht zugutekommen und nicht unbedingt gut für das amerikanische Volk oder die Vereinigten Staaten sind“.
Macgregor unterschied dabei zwischen der jüdischen Gemeinschaft insgesamt und den „Menschen, die sich Neocons nennen“. Diese Gruppe, so Macgregor weiter, sei „in einer Vielzahl von Bereichen in der Regierung und den Medien tätig, und sie unterstützt oder fordert im Grunde genommen bedingungslose Unterstützung für alles, was die israelische Regierung tun will. Sie ist keineswegs die Mehrheit, und sie ist keineswegs repräsentativ für das, was ich Amerikaner nennen würde, die zufällig jüdisch sind.“
In einem Kommentar zu Macgregors Nominierung sagte die jüdische Organisation B’nai B’rith International, sie sei „beunruhigt“. „Es ist wichtig, dass amerikanische Diplomaten nicht den Patriotismus anderer Amerikaner in Frage stellen, die andere politische Ansichten vertreten als sie selbst, insbesondere wenn man bedenkt, dass die Infragestellung der jüdischen Loyalität gegenüber Amerika ein antisemitisches Klischees ist“, sagte die in Washington, DC, ansässige Interessenvertretung in einer Erklärung am Mittwoch.
B’nai B’rith kritisierte auch Macgregors Ansicht, dass das iranische Regime keine ernsthafte Sicherheitsbedrohung darstelle. In einem kürzlichen Interview mit Fox News meinte Macgregor, dass „es keinen Beweis dafür gibt, dass der Iran uns angreifen will“. Anfang dieses Jahres kritisierte er die „Neocon“-Berater um Trump – wahrscheinlich eine Anspielung auf John Bolton, Trumps mittlerweile entlassenen Nationalen Sicherheitsberater – wegen der Tötung des iranischen Generalmajors Qassem Soleimani, des Leiters der Quds-Einheit der iranischen Revolutionsgarden.
In der B’nai B’rith-Erklärung hieß es, es sei „von entscheidender Bedeutung, dass der amerikanische Botschafter in Deutschland, zu dessen Arbeit die diplomatischen Verhandlungen über Sanktionen gegen das iranische Regime, über die Präsenz der Hisbollah in Europa und über andere Aspekte des globalen Einflusses des Iran gehören, die Ernsthaftigkeit der iranischen Aggressivität und seiner Terrorunterstützung versteht.“
Der Artikel „Jewish Groups Decry ‘Antisemitic’ Comments Made by Trump Nominee for US Ambassador to Germany“ist zuerst bei the algemeiner erschienen. Übersetzung von Alexander Gruber.