Die Gefahr eines militärischen Zusammenstoßes im Mittelmeerraum rückt immer näher, nachdem die Türkei ihre Bereitschaft bekundete, Truppen nach Libyen zu entsenden, um die von den Vereinten Nationen anerkannte Regierung des Landes zu verteidigen.
Benjamin Weinthal, Jerusalem Post
Ein solcher Schritt würde eine direkte militärische Konfrontation mit dem libyschen Milizenführer, General Khalifa Haftar riskieren, von dem man annimmt, dass er einen entscheidenden Angriff auf die Regierung der nationalen Einheit (GNA) in Tripolis plant. Die Vereinigten Arabischen Emirate oder Ägypten, die die Streitkräfte von Haftar unterstützen, könnten ebenfalls beteiligt werden.
Die Türkei, die bereits mit dem US-Kongress und der EU an mehreren Fronten in Konflikt geraten ist, hat in der vergangenen Woche ein Abkommen über die militärische Zusammenarbeit mit der GNA unterzeichnet, das es letzterer ermöglicht, Truppen aus der Türkei anzufordern. Das Abkommen, das am Samstag dem türkischen Parlament vorgelegt wurde, sieht eine sogenannte schnelle Eingreiftruppe für Polizei und Militär in Libyen sowie verstärkte Zusammenarbeit in den Bereichen Geheimdienst und Verteidigung vor.
Die türkische Unterstützung für die von Fayez al Serraj geführte GNA-Regierung, beschränkte sich bisher auf die Lieferung von Drohnen und Rüstungsgütern, und es würde zu einer gewaltigen Eskalation führen, wenn Bodentruppen zur Verteidigung von Tripolis entsenden werden würden.
Rurkey renews military pledge to Libya as threat of Mediterranean war grows