Unlängst schrieb Thomas von der Osten-Sacken in einem Portrait über den ehemaligen jemenitischen Präsidenten Ali Abdullah Saleh, dass dieser in den vergangenen Jahrzehnten – je nach politischer Lage – schon oft die Seiten gewechselt hat. „So würde es wohl auch niemanden wundern“, so Osten-Sacken weiter, „wenn Saleh einmal mehr plant, die Seiten zu wechseln. Hauptsache er und seine Familie überleben und verlieren nicht ihr zusammengeraubtes Vermögen.“
„Der ehemalige jemenitische Präsident Ali Abdullah Saleh erklärte am Sonnabend, er sei bereit, ein ‚neues Kapitel’ in den Beziehungen zu der von den Saudis angeführten, im Jemen kämpfenden Koalition zu schreiben, wenn diese ihre Angriffe auf das Land einstelle. Unterdessen kämpften seine Anhänger in der Hauptstadt Sana’a den vierten Tag in Folge gegen Huthi-Kämpfer, und die beiden bislang verbündeten Parteien machten sich gegenseitig für den zwischen ihnen eskalierenden Konflikt verantwortlich, der den Verlauf des Bürgerkriegs maßgeblich beeinflussen könnte. Bislang haben sie gemeinsam gegen die von den Saudis angeführte Koalition gekämpft, die 2015 mit dem Ziel intervenierte, die international anerkannte Regierung des von den Huthis exilierten Präsidenten Abd-Rabbu Mansour Hadi wiedereinzusetzen. Die Zusammenstöße zwischen Salehs Unterstützern und den Huthis unterstreichen, wie komplex die Situation im Jemen ist, einem der ärmsten Länder im Nahen Osten. Dort findet ein Stellvertreterkrieg zwischen den mit dem Iran verbündeten Huthis und dem von den Saudis unterstützten Hadi statt, der zu einer der ärgsten humanitären Krisen der jüngeren Geschichte geführt hat.
‚Ich appelliere an die Brüder in den Nachbarstaaten und die Allianz, ihre Angriffe einzustellen, die Blockade aufzuheben, die Flughäfen zu öffnen, Lebensmittelhilfen zuzulassen und die Rettung der Verwundeten zu ermöglichen. Dann werden wir im Geiste unserer nachbarschaftlichen Beziehungen ein neues Kapitel schreiben’, so Saleh in einer im Fernsehen übertragenen Erklärung. ‚Wir werden uns auf positive Weise mit ihnen auseinandersetzen. Dem Jemen ist genug widerfahren’, fügte er hinzu. Saleh, der 2011 nach 33 Jahren im Amt durch einen Volksaufstand zum Rücktritt gezwungen wurde, erklärte, das jemenitische Parlament, das von seiner Partei, dem Allgemeinen Volkskongress (GPC) dominiert wird, sei als einzige legitime Macht in dem Land zu Verhandlungen mit der Koalition bereit. Die von den Saudis angeführte Koalition begrüßte den neuen Standpunkt Salehs. Über den in saudischem Besitz befindlichen Sender Al-Hadath erklärte die Koalition, dass sie ‚auf den Willen der Anführer und Anhänger [des GPC], in den Schoß der arabischen Familie zurückzukehren, vertraut’. Die Koalition beschuldigt den nichtarabischen Iran, seinen Einfluss in verschiedene arabische Länder, darunter auch den Jemen, der eine lange Grenze mit Saudi-Arabien teilt, ausdehnen zu wollen; in diesem Fall durch sein Bündnis mit den Huthis und Saleh. Die Huthis beschuldigten Saleh des Verrats und schworen, den Kampf gegen die von den Saudis angeführte Koalition fortzuführen.“
UPDATE: Laut neuesten Meldungen berichten iranische Medien, dass Ali Abdullah Saleh bei den Kämpfen in Sanaa durch Houthi-Milizen getötet wurde, was von deren Nachrichtenagentur allerdings noch nicht bestätigt wurde.
Khamenei unofficial mouthpiece Kayhan says ‘Houthi missiles hit UAE nuclear facility, Saudi Arabia is in panic over the next (missile) launch’, reminds us that it already ran a headline predicting Dubai was the next target for Yemen’s Houthis. pic.twitter.com/kES3vbdeXj
— ShiaPulse (@ShiaPulse) 3. Dezember 2017
Outlets tied to Iran’s Supreme Leader & the IRGC seem to have a very good sense of what the Houthis are planning, before the Houthis do them.
— Omri Ceren (@omriceren) 3. Dezember 2017