Kinderterroristen durch Aufwiegelung in Ostjerusalems Schulen 

Ort des Terroranschlags eines 13-jährigen Jungen in Ostjerusalem
Ort des Terroranschlags eines 13-jährigen Jungen in Ostjerusalem (Quelle: JNS)

Die jüngst von Ost-Jerusalemer Jugendlichen ausgeführten Terroranschläge lenken die Aufmerksamkeit erneut auf die anti-israelische Indoktrinierung in arabischen Schulen.

David Isaac

Im Februar gab es drei Terroranschläge von drei aus dem Osten Jerusalems stammenden palästinensischen Jugendlichen, von denen zwei dreizehn und einer vierzehn Jahre alt war – eine Entwicklung, Maor Tzemach, Vorsitzender der NGO Lech Yerushalayim, die sich auf Jerusalem bezogene Themen konzentriert, mit den Worten kommentierte, »arabische Kinder in Ostjerusalem werden mit Aufwiegelung und Hetze durchtränkt«. 

Von den rund 110.000 arabischen Schülern in Ostjerusalem nutzen laut Tzemach 85 Prozent den Lehrplan der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA). »Die Palästinensische Autonomiebehörde, die, offen gesagt, als Feind Israels agiert, propagiert das palästinensische Narrativ«, sagte er. »Israel versucht, dies durch eine Art Zensur zu bekämpfen, aber es hat keinen Erfolg in den Schulen.«

Neuer Bericht

In einem neuen Bericht von Tzemachs Gruppe wird das Studienmaterial der PA als »grundlegende Basis« für die Aufwiegelung bezeichnet. Der Bericht verweist zwar auf die Schwierigkeit, die hinter den Schultüren stattfindende Indoktrinierung aufzudecken, führt aber dennoch konkrete Beispiele an.

Eines davon betrifft eine Abschlussfeier im Juni 2021 an einer Oberschule im östlichen Jerusalemer Stadtteil Beit Safafa, bei der Schüler und Eltern begeistert den Slogan skandierten: »Mit unserem Geist und unserem Blut werden wir Al-Aqsa erlösen«. Nicht nur erklang der religiöse, oft mit Terrorismus in Verbindung gebrachte Schlachtruf, sondern Schüler führten auch Tänze mit PLO-Fahnen auf. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass diese Schule dem israelischen Schulsystem angehört.

Hinzu kommt, dass Terroranhänger wie Muhammad Alian als Ehrengäste in die Schulen eingeladen werden. Alian, der Vater eines Terroristen, der 2015 einen Anschlag verübte, bei dem drei Menschen starben und mehr als ein Dutzend weitere verletzt wurden, hat Berichten zufolge selbst enge Verbindungen zur Hamas. Ein weiterer Ehrengast war der ehemalige Großmufti von Jerusalem Scheich Ekrima Sa’id Sabri, den der Bericht als »den bedeutendsten Aufwiegler in Jerusalem in den vergangenen Jahrzehnten« bezeichnet.

Laut Tzemach werden arabische Kinder auch durch »informellen« Unterricht aufgehetzt. Er nannte Gedenkstätten, Ausstellungen, Gedenktage (Tag des palästinensischen Erbes, Tag der palästinensischen Gefangenen), Sportvereine, Gemeindezentren, Pfadfindergruppen und »alle Arten von Vereinigungen, die im sozialen Raum arbeiten und den Kindern eine nationalistische, radikalisierte Weltsicht gegen den Staat Israel einimpfen«. All das bringe »13-jährige Jungen dazu, eine Pistole zu nehmen und eine Schießerei zu veranstalten, was in unseren Augen schockierend ist.«

Theoretisch Lehre, praktisch Aufwiegelung

IDF-Oberstleutnant a. D. Maurice Hirsch, Direktor für rechtliche Strategien bei Palestinian Media Watch, stimmte Tzemachs Befund zu: »Theoretisch bilden sie aus, aber in der Praxis ist das, was sie lehren, schreckliche Aufwiegelung, und das Ergebnis sind 13-jährige Kinder, die Terroranschläge verüben.« 

Kinder werden nicht mit Hass geboren, so Hirsch, »aber sie werden zum Hass erzogen. Sie werden einer Gehirnwäsche unterzogen und sehen Juden als böse, als Söhne von Affen und Schweinen, als Diebe, die ihr Land gestohlen haben. Wenn man diese wirklich katastrophalen Botschaften verbreitet, ist der Weg zum Terror praktisch garantiert.« Das israelische Bildungsministerium trage einen großen Teil der Schuld, da es die Schulen in Israel nicht angemessen beaufsichtige und ihnen erlaubt habe, den Lehrplan der PA zu verwenden. »In vielen Fällen werden die Schulen sogar zu einem großen Teil vom israelischen Steuerzahler finanziert«, beklagt er.

Hirsch wies darauf hin, dass Israel 2015 und 2016 ebenfalls Anschläge junger Terroristen erlebte, aber seitdem wenig unternommen habe, um die zugrunde liegenden Faktoren zu bekämpfen. »Wir reden zwar viel über Aufwiegelung, aber tun nicht viel, um sie zu bekämpfen«, sagte er und meint, in israelischen Schulen sollten auch nur israelische Lehrpläne erlaubt sein: »Jemand muss die Kontrolle übernehmen und jede Art von Infiltration des palästinensischen Lehrplans in israelische Schulen verhindern.«

Lasches Ministerium

Israels frühere Bildungsministerin, Yifat Shasha-Biton, hatte im Juni 2022 angeordnet, sechs Schulen im Osten Jerusalems die Betriebserlaubnis zu entziehen, da sie in ihren Lehrbüchern Hetze und Aufwiegelung verbreiteten. In den Texten wurde unter anderem behauptet, Israel verweigere den Palästinensern die Wasserversorgung und hindere Krankenwagen daran, zu Verletzten zu fahren.

Nach einer Anhörung, zu der die Schuldirektoren vorgeladen waren, wurde beschlossen, ihnen eine bedingte Jahreslizenz zu erteilen mit dem Kompromiss, nach Umsetzung der geforderten Änderungen an ihren Lehrbüchern wieder eine dauerhafte Genehmigung erhalten zu können. Diese Maßnahme verdeutlichte nur den Mangel an Entschlossenheit auf israelischer Seite, meint Tzemach, dessen Gruppe feststellte, dass das Ministerium kürzlich ein Inspektorenteam zu den betreffenden Schulen schickte, das von den Sicherheitskräften der Schulen jedoch gewaltsam vertrieben wurde.

Auch in der arabischen Bevölkerung ist das Ministerium mit Anfeindungen konfrontiert. Aus Protest gegen Schascha-Bitons Plan, die Schulbücher zu reformieren, ließen die Eltern von 70.000 arabischen Schülern im Osten Jerusalems ihre Kinder einen Tag lang zu Hause, wobei das Ministerium auf seiner Meinung bestand, der Streik sei von politischen Führern und nicht von Eltern organisiert worden.

Doch wie sich zeigte, sind nicht alle arabischen Eltern damit einverstanden, was ihren Kindern beigebracht wird. So nahm ein arabischer Vater in diesem Monat seinen Sohn von einer arabischen Schule im Osten Jerusalems: »Sie bringen meinem Sohn bei, dass es notwendig ist, Juden zu ermorden. Es wird ihnen gesagt, dass es legitim ist, Juden zu töten«, schrieb er dem Bildungsministerium in einem Brief, der von der Nachrichtenseite Mynet Jerusalem abgedruckt wurde. Er schrieb daraufhin seinen Sohn in eine zweisprachige Schule in Beit Safafa ein, wo sowohl arabische als auch jüdische Kinder unterrichtet werden.

Dies ist ein kleines Beispiel dafür, wie wenig seit der Gewalt von 2015/2016, bezeichnet als »Intifada der Individuen« bezeichnet, unternommen wurde, meint Maor Tzemach und wies darauf hin, die Artikel aus dieser Zeit seien praktisch identisch mit jenen, die heute geschrieben werden: »Die gleichen Reaktionen. Dieselben Ideen. Dieselben Probleme. Nichts hat sich geändert. Der einzige Unterschied ist das Datum.«

Lösungsvorschläge

Tzemach kritisiert insbesondere die israelische Bürokratie und sagte, das israelische System sei »sehr schwierig zu ändern. Vielleicht wollen sie sich nicht ändern. Irgendetwas ist festgefahren. Aber klar ist, dass eine Veränderung notwendig ist. Das Leben der Menschen steht auf dem Spiel.«

Aus diesem Grund hat der NGO-Vorsitzende eine Lösung ausgearbeitet. Kurzfristig, so Tzemach, bestehe die Antwort darin, die Aufwiegelung zu stoppen und die Überwachung zu verschärfen. Längerfristig müssten alle Jerusalemer Schulen in das israelische System integriert werden. Innerhalb des Bildungsministeriums sollte eine eigene Abteilung eingerichtet werden, die Zielvorgaben macht wie zum Beispiel alle fünf Jahre fünf Prozent der Schulen im Osten Jerusalems in Israels System zu integrieren.

Die Antwort sei »eine qualitativ hochwertige Bildung innerhalb Israels, die zu einem Diplom und zum Zugang zu israelischen Universitäten führt. Es gibt Palästinenser, die im israelischen System lernen wollen, aber viele Studenten gehen jetzt nach Jordanien und zur Palästinensischen Autonomiebehörde, um höhere Abschlüsse zu erlangen, wo sie noch mehr indoktriniert werden«, sagte er. Man müsse denjenigen, »die daran interessiert sind, ermöglichen, hier zu studieren. Für solche, die kein Interesse haben, bedeutet das nicht, dass sie zum Terror anstiften dürfen. Souveränität hat viele Seiten. Eine dieser Seiten ist die Verantwortung für das, was Kindern beigebracht wird.«

Als weitere Maßnahme schlägt Tzemach vor, jede Schule, aus der ein Terrorist hervorkommt, am selben Tag zu schließen und zwei Wochen später unter israelischer Leitung wieder zu eröffnen: »Würde das gemacht werden, wären bereits fünfzig Prozent der Schulen israelisch.«

Maurice Hirsch fordert von der Regierung, egal, auf welchen Plan sie sich einigt, die Situation ernster zu nehmen. »Die Regierung weicht der Jerusalemer Schulfrage aus, weil Themen, die mit der Hauptstadt zu tun haben, besonders heikel sind, egal, wie irrational die Argumente der Gegenseite auch sein mögen. Nehmen Sie als Beispiel die Propaganda um den Ostjerusalemer Stadtteil Sheikh Jarrah. Aber es gibt einen Preis dafür, und im Moment scheint man eher bereit zu sein, Menschenleben zu opfern, als politisches Kapital auszugeben.«

Der Artikel erschien auf Englisch beim Jewish News Syndicate(Übersetzung von Alexander Gruber.)

Das Mena-Watch-Dossier: »Erziehung zum Hass. Eine Analyse palästinensischer Schulbücher« können Sie hier herunterladen.

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