Khamenei-Berater: Iran in der Lage, Atombombe zu bauen

Kamal Kharazi, außenpolitischer Berater von Irans Oberstem Führer Ayatollah Ali Khamenei
Kamal Kharrazi, außenpolitischer Berater von Irans Oberstem Führer Ayatollah Ali Khamenei (Quelle: MEMRI)

Kamal Kharrazi, hochrangiger Berater der iranischen Führungsriege, empfiehlt der Welt und vor allem Israel, sich möglichst rasch mit einem Iran abzufinden, der jederzeit eine Atombombe bauen kann.

Der außenpolitische Berater von Irans Oberstem Führer Ayatollah Ali Khamenei erklärte in einem am 17. Juli auf dem katarischen TV-Sender Al-Jazeera ausgestrahlten Interview, dass der Iran zu einem »nuklearen Schwellenstaat« geworden sei. Kamal Kharrazi, der auch Vorsitzender des iranischen Strategierats für Außenbeziehungen ist, drückte damit aus, der Iran sei technisch in der Lage, eine Atombombe zu bauen:

»Es ist kein Geheimnis, dass wir zu einem nuklearen Schwellenstaat geworden sind. Das ist die Realität. Das ist eine Tatsache. Es ist kein Geheimnis, dass wir über die erforderlichen technologischen Fähigkeiten verfügen, um eine Atombombe herzustellen. Aber wir wollen das nicht und haben uns nicht dazu entschlossen, das zu tun.

In der Vergangenheit haben wir den Grad der Urananreicherung innerhalb weniger Tage von zwanzig auf sechzig Prozent erhöht. Wir können dieses Niveau ganz einfach auf neunzig Prozent anheben. Was wir wollen, ist ein atomwaffenfreier Naher Osten. Das gilt in erster Linie für Israel und seine Atomwaffen.«

In Bezug auf die Verhandlungen über die Rückkehr zum Atomdeal von 2015 forderte Kharrazi zusätzliche Garantien von den USA und erteilte allen Forderungen eine Absage, die Verhandlungen auch auf andere Themenbereiche auszudehnen:

»Was den Atomdeal angeht, so stellt sich die Frage nach seinem Nutzen. Bislang gibt es keine amerikanischen Garantien für die Aufrechterhaltung des Abkommens, was eine mögliche Einigung erschwert. […] Die Forderung der USA und anderer westlicher Länder, über unser Raketenprogramm und unsere Regionalpolitik zu verhandeln, kommt nicht in Frage. Das lehnen wir ab, denn es bedeutet Kapitulation.«

Auf die Pläne der Bildung einer »NATO des Nahen Ostens« angesprochen, sagte Kharrazi in dem von MEMRI übersetzten Interview, dies sei nichts als eine oberflächliche Idee, wie ja auch der saudische Außenminister betont habe.

»Wir haben gute Beziehungen zu den Vereinigten Arabischen Emiraten, vor allem in wirtschaftlicher und kommerzieller Hinsicht. Die Normalisierung der Beziehungen zu Israel war jedoch ein historischer Fehler. Wenn Israel vom Gebiet der VAE aus unsere nationale Sicherheit angreift, wird unsere Antwort klar und für alle ersichtlich sein. Dies gilt auch für alle anderen Nachbarländer, falls sie Israel dies erlauben.

Unsere Antwort wird eine doppelte sein – gegen diese Länder und direkt gegen Israel. Wir haben umfangreiche Manöver durchgeführt, bei denen wir Angriffe tief im israelischen Hoheitsgebiet simuliert haben, falls Israel beschließen sollte, unsere kritischen Einrichtungen anzugreifen.«

Bleiben Sie informiert!
Mit unserem wöchentlichen Newsletter erhalten Sie alle aktuellen Analysen und Kommentare unserer Experten und Autoren sowie ein Editorial des Herausgebers.

Zeigen Sie bitte Ihre Wertschätzung. Spenden Sie jetzt mit Bank oder Kreditkarte oder direkt über Ihren PayPal Account. 

Mehr zu den Themen

Das könnte Sie auch interessieren

Wir sprechen Tachles!

Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie einen unabhängigen Blickzu den Geschehnissen im Nahen Osten.
Bonus: Wöchentliches Editorial unseres Herausgebers!

Nur einmal wöchentlich. Versprochen!