Ali Akbar Velayati spielte damit auf die in Syrien rekrutierten Milizionäre an, die die Türkei Berichten zufolge in Aserbaidschan stationiert hat.
IranIntl
Ein leitender Berater des iranischen Obersten Führers Ali Khamenei hat davor gewarnt, dass der Iran „Takfiri-Terroristen“ in der Nähe seiner Nordgrenze nicht zulassen werde. Doch als Zeichen des Kampfes Teherans um Ausgewogenheit im armenisch-aserbaidschanischen Konflikt um Berg-Karabach betonte Ali Akbar Velayati, dass die armenischen Streitkräfte “sieben Städte evakuieren” sollten, die sie besetzt hatten.
In einem Interview, das in der am Dienstag, dem 6. Oktober erschienen Ausgabe von Kayhan – einer vom Büro des Revolutionsführers finanzierten Zeitung – veröffentlicht wurde, behauptete Velayati, der Khamenei in internationalen Angelegenheiten berät, dass „Armenier etwa sieben Städte im südlichen Teil der Republik Aserbaidschan besetzt“ hätten. Es war unklar, ob Velayati sich dabei auf die Armee der Republik Armenien bezog oder auf andere Armenier in der umstrittenen Region Berg-Karabach, die seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion de facto von Armeniern regiert wird.
Als Kayhan Velayati auf Berichte ansprach, dass sich „Takfiri-Terroristen“ – gemeint sind damit sunnitische Kämpfer – insbesondere aus Syrien mit türkischer Unterstützung dem Konflikt zur Unterstützung Aserbaidschans angeschlossen hätten, sagte Velayati, er hoffe, dass dies nicht wahr sei. „Andernfalls sollten diejenigen, die dies angestiftet haben, zur Rechenschaft gezogen werden“, sagte er. Velayati betonte, dass Teheran seine Grenzen nachdrücklich verteidigen und nicht akzeptieren werde, dass „Terroristen, die von Amerika und Israel benutzt werden, in der Nähe unserer Grenzen stationiert sind.“
Velayati fügte jedoch hinzu, dass „über eine Million Aseris“ vertrieben worden seien – ein Hinweis auf die Kämpfe in den frühen 1990er Jahren nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion. Dabei zog er einen Vergleich mit der Vertreibung der Palästinenser und sagte, der Iran unterstütze beide Völker bei der Rückkehr in ihre Heimat.
Velayatis Äußerungen zielen wahrscheinlich darauf ab, die pro-aserbaidschanischen Gefühle unter den schätzungsweise 15 Millionen Aserbaidschanern im Iran zu beschwichtigen. In der vergangenen Woche gab es größere pro-aserbaidschanische Demonstrationen in den vier von Aserbaidschanern bewohnten Nordwestprovinzen des Iran sowie eine kleinere Versammlung in Teheran. Unterstützung für die Muslime in Aserbaidschan gegen das christliche Armenien kam auch von Geistlichen, einschließlich Vertrauten von Khamenei,.
Trotz religiöser Verbindungen zu Aserbaidschan neigt der Iran traditionell zu Armenien. Nach dem Aufflammen des aktuellen Konflikts am Sonntag, den 27. September unterdrückte Teheran schnell Berichte, wonach russische Lieferungen über den Iran nach Eriwan gingen.
(Aus dem Artikel „Khamenei Adviser Says Iran Will Not Tolerate ‘Takfiri Terrorists’ At Northern Border“, der bei IranIntl erschienen ist. Übersetzung von Alexander Gruber.)