Der Vorsitzende der Gaza Humanitarian Foundation (GHF) ist überrascht, dass etwas so Selbstverständliches wie die Versorgung von Menschen mit Lebensmitteln so umstritten geworden ist.
Der Vorsitzende der Gaza Humanitarian Foundation (GHF) Johnnie Moore kritisierte Anfang der Woche die Vereinten Nationen dafür, den Angriff der Hamas im vergangenen Monat, bei dem zwölf seiner Mitarbeiter ums Leben gekommen waren, nicht verurteilt zu haben. »Ich bin überrascht, dass etwas so Richtiges, etwas so Einfaches wie Menschen zu ernähren, so umstritten geworden ist«, sagte Moore auf dem State Leadership Summit on Antisemitism and Support for Israel der Combat Antisemitism Movement (CAM) in Kansas City.
Man habe »viele schlafende Hunde geweckt«, fügte der GHF-Chef hinzu. Während seine von den USA unterstützte Organisation dachte, lediglich »eine als terroristisch eingestuften Organisation [zu] reizen, die den Menschen ihre Hilfe stehlen will«, musste sie schnell das entdecken, was Moore als »die Schattenseite der Vereinten Nationen und all dieser Organisationen auf der ganzen Welt« bezeichnete.
Der GHF sei mitgeteilt worden, »dass die Vereinten Nationen eine Anweisung an alle ihre Behörden herausgegeben haben, nicht mit uns zusammenzuarbeiten, obwohl der Großteil der Hilfe, die derzeit in den Gazastreifen gelangt, von uns stammt«, erklärte Moore. »Und, um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, griff die Hamas einige unserer freiwilligen Helfer aus Gaza an, töteten zwölf von ihnen und verletzten weitere; legten die Leichen vor dem Nasser-Krankenhaus in Gaza ab und verweigerten jegliche medizinische Versorgung. Und die Vereinten Nationen, die Milliarden von Dollar von der US-Regierung und den Europäern erhalten, haben nicht einmal eine Erklärung abgegeben, in der sie die Ermordung dieser lokalen Helfer aus dem Gazastreifen durch die Hamas verurteilen.«
Die zweitägige CAM-Konferenz in Kansas City brachte Entscheidungsträger, Glaubensführer, Überlebende von Terroranschlägen und Aktivisten der jüdischen Gemeinde zusammen, um die gemeinsamen Bemühungen auf staatlicher Ebene zur Bekämpfung des Judenhasses zu verstärken und die Allianz zwischen den USA und Israel zu festigen.
Anhaltende Falschmeldungen
Die GHF teilte mit, allein am Montag an ihren drei Standorten im Gazastreifen 29.376 Hilfspakete verteilt zu haben, womit sich die Gesamtzahl der seit Beginn der Operation am 26. Mai bereitgestellten Mahlzeiten auf knapp 53 Millionen erhöht habe. »Die Verteilung an allen Standorten verlief reibungslos und gewährleistete den Schutz aller anwesenden Zivilisten«, betonte die Stiftung.
Die Organisation fügte hinzu, ihr lägen »glaubwürdige Berichte« vor, nach denen Hamas-Terroristen erneut versuchen würden, ihre amerikanischen und lokalen Mitarbeiter anzugreifen. »Die Ziele der Hamas sind jene Helden, die einfach nur versuchen, die Menschen im Gazastreifen mitten in einem Krieg zu ernähren. Unsere US-Sicherheitskräfte – einige der besten und hochdekorierten Veteranen Amerikas – sind vor Ort, um Menschen zu schützen. Und unsere Mitarbeiter vor Ort, die diese Operationen am Laufen halten, haben bereits den höchsten Preis bezahlt: Zwölf wurden ermordet, andere gefoltert, und nun kommen täglich neue Drohungen hinzu.«
Die GHF forderte »internationale Führungskräfte und Hilfsorganisationen auf, sich mit uns und den Menschen im Gazastreifen zu solidarisieren«, da die Bewohner, »die trotz der Drohungen und der Brutalität der Hamas jeden Tag zu unseren Standorten kommen, dies verdient haben«.
Weiters wies sie auf die »anhaltenden Ungenauigkeiten« in den internationalen Medien hin, die ihre Standorte fälschlicherweise mit gewalttätigen Vorfällen in Verbindung bringen, die sich tatsächlich in der Nähe von UN-Konvois oder anderen in der Nähe operierenden Gruppen ereignet haben. »Die UN hat dies in ihren eigenen Berichten bestätigt«, erklärte sie und kritisierte den katarischen TV-Sender Al Jazeera und andere Medien dafür, sich immer auf Informationen des von der Hamas geführten Gesundheitsministeriums im Gazastreifen zu verlassen.