Während sich der saudische Kronprinz zu dreistündigen Gesprächen mit Spitzenbeamten der Trump-Regierung traf, wurde in offiziellen Erklärungen der Gazastreifen nicht einmal erwähnt.
Der amerikanische Außenminister Marco Rubio traf sich am Montag für etwa drei Stunden mit dem saudi-arabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman, während die Trump-Regierung versucht, Klarheit über die Position Riads zu einem panarabischen Plan für den Gazastreifen nach dem Krieg zu erlangen. Rubio wurde vom Nationalen Sicherheitsberater Mike Waltz und dem Nahost-Sonderbeauftragten Steve Witkoff begleitet, die kurz vor dem Treffen in Riad eintrafen.
»Wir freuen uns, mit Ihnen und Präsident Trump zusammenzuarbeiten. Seine Regierung hat eine Entscheidung getroffen und wir können für positive Dinge für Saudi-Arabien und Amerika und auch für viele Länder auf der ganzen Welt arbeiten«, sagte bin Salman zu Beginn des Treffens. Die Entscheidung, auf die er sich in seiner Aussage bezog, meinte wahrscheinlich die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, eine Vision für den Gazastreifen zu verwirklichen, welche die Umsiedlung der Gazaner nach Ägypten und Jordanien und die Übernahme und Neugestaltung der Küstenenklave durch die USA vorsieht.
Die Saudis reagierten mit einer unmittelbaren und klar formulierten Erklärung, die bereits Stunden nach Trumps überraschender Ankündigung veröffentlicht wurde, in der das Königreich alle Punkte des Plans ablehnten.
Verteidigungspolitische Zusammenarbeit
Nach dem Treffen wurde der Gazastreifen in der saudischen Erklärung zu den Gesprächen mit keinem Wort erwähnt. Stattdessen hieß es lapidar, beide Seiten hätten »Aspekte der bilateralen Beziehungen zwischen den befreundeten Ländern und Möglichkeiten zu deren Verbesserung und Weiterentwicklung in verschiedenen Bereichen geprüft«. Das Treffen konzentrierte sich laut Riad auch auf »die neuesten regionalen und internationalen Entwicklungen« und die Erkundung von »Bemühungen zur Erreichung von Sicherheit und Stabilität«.
Das amerikanische Außenministerium erklärte in einer Stellungnahme, Rubio habe die historische Stärke der bilateralen Beziehungen hervorgehoben und sich »auf eine verstärkte wirtschaftliche und verteidigungspolitische Zusammenarbeit zwischen den Vereinigten Staaten und Saudi-Arabien gefreut und sich für eine weitere Stärkung der Beziehungen zwischen Washington und Riad eingesetzt«.
Das Außenministerium fügte hinzu, dass Rubio und bin Salman »ihr Engagement für die Umsetzung der Waffenruhe im Gazastreifen bekräftigten sowie für die Sicherstellung der Freilassung aller Geiseln, einschließlich der amerikanischen Staatsbürger«. Im Zuge dessen habe Rubio »die Bedeutung einer Vereinbarung für den Gazastreifen unterstrichen, die zur regionalen Sicherheit beiträgt«.
Weitere Gesprächsthemen waren Syrien, der Libanon und die Sicherheitslage im Roten Meer, wo die vom Iran unterstützten Huthi weiterhin die Schifffahrt bedrohen.