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Katars schmutziges Spiel zur Untergrabung des Westens

Der Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad Al Thani.
Der Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad Al Thani (Quelle: JNS)

Jüngste Skandale haben die Strategie des Emirats aufgedeckt, europäische Eliten zu korrumpieren, um seine Unterstützung für Terror und Extremismus zu beschönigen.

Fiamma Nirenstein

Es gibt Korruption und es gibt Korruption. Diejenigen, die während des Kalten Krieges Geld von der UdSSR annahmen, um ihre Länder zu verraten, konnten sich zumindest einbilden, dies im Interesse einer »besseren Welt« zu tun, die sie eines Tages rechtfertigen würde. Doch jene, die Geld aus Katar annehmen, haben hingegen keine Entschuldigung, auch wenn sie sich einreden, der bedrängten »Dritten Welt« oder der heiligen Sache des Islam zu helfen.

Leider ist die katarische Korruption bereits bis in die höchsten Kreise des europäischen Establishments vorgedrungen. So musste beispielsweise die Vorsitzende des Unterausschusses für Menschenrechte des Europäischen Parlaments, Maria Arena, aufgrund von Korruptionsvorwürfen zurücktreten, und es ist wahrscheinlich kein Zufall, dass sie militante Erklärungen zur Unterstützung der Palästinenser und bösartige Angriffe auf Israel getwittert hat. Sie unterstützt dadurch einen Feind des Westens, der eine große Strategie verfolgt, die eine Bedrohung für uns alle darstellt.

Der öffentlichkeitswirksamste Aspekt dieser Strategie ist natürlich der katarische TV-Sender Al Jazeera, der den Anschein eines seriösen Nachrichtensenders erweckt, tatsächlich aber eine Mischung aus Desinformation und Aufwiegelung ist, und zwar nicht nur gegen den Westen. Mehrere arabische Länder, die ihre Beziehungen zu Katar abgebrochen haben, weil sie die Kataris als Finanziers des Terrorismus betrachten, haben die Schließung des Senders als Bedingung für die Wiederaufnahme der Beziehungen gefordert.

Die Feindseligkeit dieser arabischen Staaten gegenüber Katar sollte angesichts der Rolle des Landes bei der Destabilisierung der Region nicht überraschen. Obwohl Katar das Regionalkommando des Pentagon beherbergt, hat es den Terrorismus lange Zeit unterstützt. Jahrzehntelang hat das Land islamistischen Terroristen, Taliban-Warlords und afrikanischen Aufständischen, die unzählige unschuldige Menschenleben gefordert haben, seine Türen geöffnet.

Katar gewährte auch dem verstorbenen Führer der Muslimbruderschaft, Yusuf al-Qaradawi, Zuflucht und Unterstützung sowie eine Plattform zur Verbreitung seiner radikalen Botschaft in der gesamten muslimischen Welt. Dies hätte angesichts der langjährigen Unterstützung der Bruderschaft durch Katar nicht überraschen dürfen. Als der Kandidat der Bruderschaft, Mohamed Morsi, die ägyptischen Wahlen 2012 gewann, erhielt er von Katar einen Kredit in Höhe von 7,5 Mrd. Dollar.

Die Führer der Terrorgruppe Hamas, eines Ablegers der Bruderschaft, sind regelmäßig zu Gast in Katar, und einer von ihnen, Ismail Haniyeh, hat sich in Hotels und Villen niedergelassen, die eines Multimillionärs würdig sind. Millionen von katarischen Dollars fließen in den Gazastreifen, zweifellos, um für terroristische Zwecke verwendet zu werden. Es ist klar, dass Katar mit der Hamas dasselbe Spiel treibt wie mit den Taliban, die in Doha ein politisches Büro eröffneten und es als Basis nutzten, um die Kontrolle über Afghanistan zurückzuerlangen.

Offene Terrorismusunterstützung

Die USA haben Katar auch glaubhaft vorgeworfen, Mitglieder der Islamischen Revolutionsgarden des Irans (IRGC) zu beherbergen. In der Tat sind die Verbindungen Katars zum Iran zahlreich. Im Februar 2022 wurden in Doha vierzehn bilaterale Abkommen zwischen dem iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi und dem katarischen Emir Scheich Tamim bin Hamad Al Thani unterzeichnet, die alle Bereiche von Handel über Energie bis hin zum Tourismus betreffen.

Schlimmer noch: Als Argentinien um die Verhaftung des damaligen iranischen Vizepräsidenten für Wirtschaftsangelegenheiten Mohsen Rezaee, eines ehemaligen Top-Terroristen der IRGC, wegen seiner Beteiligung an dem Bombenanschlag auf das jüdische Gemeindezentrum AMIA in Buenos Aires, bei dem 85 Menschen ums Leben kamen, ersuchte, ignorierten die Katarer diesen Antrag.

Katar hat deutlich gemacht, dass es den Terrorismus unterstützt und sogar stolz darauf ist. Al Thani sagte in einem Interview mit CNN im Jahr 2014: »Ich weiß, dass Amerika und andere Länder einige Bewegungen als terroristisch betrachten. … Aber wir tun das nicht. Es gibt Unterschiede.« Dies spielte eine wichtige Rolle bei der Entscheidung Saudi-Arabiens, der Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrains und Ägyptens, die Beziehungen zu Katar abzubrechen.

Natürlich hat Katar seine Ausreden. Das Land ist gut darin, sein Geld zu waschen. Die Machthaber des Landes behaupten, keinen Terrorismus, sondern nur Privatpersonen zu finanzieren. Das gibt Doha einen plausiblen Vorwand, selbst wenn Milliarden in die Europäische Union fließen. Wie es einer so bemerkenswerten Zahl von Privatleuten gelungen ist, solch fantastische Summen in die Hände zu bekommen und nach Europa und zu Terrorgruppen wie Al-Qaida zu schleusen, ist offiziell nicht bekannt.

Doch dieses Geld ist in den Taschen verschiedener europäischer Politiker und Lobbyisten gelandet. Da waren zum Beispiel die Tausende von Dollar, die im Haus des ehemaligen sozialistischen Abgeordneten Antonio Panzeri, dem Leiter der Nichtregierungsorganisation Fight Impunity, entdeckt wurden – Nichtregierungsorganisationen sind ein beliebtes Werkzeug der Feinde des Westens. Dann wäre da noch die Vizepräsidentin des EU-Parlaments, Eva Kalili, bei der rund 750.000 Euro gefunden wurden. Auch die Europaabgeordneten Andrea Cozzolino (Italien) und Marc Tarabella (Belgien) sowie weitere Personen stehen unter Verdacht der Geldannahme.

Diese Finanzmittel dienten natürlich einem bestimmten Zweck, nämlich dem Kauf politischer Unterstützung für Katar. Insbesondere sollten europäische Politiker dazu gebracht werden, das Emirat in der Öffentlichkeit zu verteidigen und seine Verwicklung in Terrorismus und die weit verbreiteten Menschenrechtsverletzungen im Land zu beschönigen, welche die europäischen Wähler verärgern könnte.

Bislang ist Katar weitgehend straffrei ausgegangen, hat Terror gefördert und europäische Politiker bestochen, ohne dass dies zu Konsequenzen geführt hätte. Das ist eine Strategie, Teil eines kalten Krieges, der von einem Staat geführt wird, der Extremismus und Gewalt unterstützt. Es ist an der Zeit, dass die Katarer zur Rechenschaft gezogen werden.

Fiamma Nirenstein war von 2008 bis 2013 Mitglied des italienischen Parlaments, wo sie als Vizepräsidentin des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten in der Abgeordnetenkammer fungierte. Sie war Mitglied des Europarats in Straßburg und gründete und leitete den Ausschuss zur Untersuchung von Antisemitismus. Sie ist Gründungsmitglied der internationalen Friends of Israel Initiative und hat mehrere Bücher geschrieben, darunter Israel Is Us (2009). Derzeit ist sie Fellow am Jerusalem Center for Public Affairs und Autorin von Jewish Lives Matter. (Der Artikel erschien auf Englisch beim Jewish News Syndicate. Übersetzung von Alexander Gruber.)

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