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Katars Bespitzelungshilfe für Teheran

Iranerinnen bei der Fußball-WM in Katar halten Buchstaben mit dem Namen Mahsa Amini hoch
Iranerinnen bei der Fußball-WM in Katar halten Buchstaben mit dem Namen Mahsa Amini hoch (© Imago Images / Ulmer / Teamfoto)

Im Rahmen der Fußball-WM unterstützte der Golfstaat das Mullah-Regime dabei, iranische Fußballfans zu diskreditieren und in Haft zu nehmen.

Der Iran und Katar schlossen sich zusammen, um Proteste gegen das islamische Regime während der Fußballweltmeisterschaft zu unterdrücken. So sorgte die iranische Nationalmannschaft am 21. November für Aufsehen, als ihre Mitglieder vor dem Anpfiff gegen England beim Abspielen der Nationalhymne nicht mitsangen. Nachdem jedoch Mitglieder des Korps der Islamischen Revolutionsgarden (IRGC) deren Familienangehörigen im Iran bedroht hatten, stimmten die Spieler beim darauffolgenden Spiel gegen Wales in die Hymne halbherzig ein.

Nach dem Spiel USA gegen den Iran am 29. November wurde ein Zuschauer, der aus Solidarität mit der iranischen Protestbewegung deren Slogan »Frauen, Leben, Freiheit« skandiert hatte, von Sicherheitsbeamten der Fußballweltmeisterschaft inhaftiert. Darüber hinaus beschlagnahmten regimetreue Iraner und örtliche Sicherheitskräfte Trikots und Fahnen von Fans, die ihre Solidarität mit den Demonstranten zum Ausdruck bringen wollten. Im Iran töteten Sicherheitskräfte einen 27-Jährigen, der die Niederlage seines Landes gegen die Vereinigten Staaten feierte. In mehreren Städten wurde auf Menschen geschossen, die sich über die Niederlage ihrer Nationalmannschaft freuten.

»Die Weltmeisterschaft hat dazu beigetragen, die Brutalität des Irans auf die Weltbühne zu bringen, wobei Teheran seine Unterdrückungsmechanismen gewissermaßen nach Katar exportiert hat, um zu verhindern, dass während des Turniers Proteste sichtbar werden. Die Unterdrückung dissidenter Fußballfans durch Teheran ist ein weiterer Beweis dafür, dass die Iraner eine andere Regierung benötigen«, sagte David May, Forschungsleiter bei Foundation for Defense of Democracies (FDD).

»Das Ausmaß des Informationsaustauschs zwischen Doha und Teheran sollte in Washington Anlass zur Besorgnis geben. Ohne ein Eingreifen der Regierung von US-Präsident Joe Biden könnte sich Katar ermutigt fühlen, auch andere sensible Informationen an den Iran weiterzugeben, zum Beispiel Listen von US-Bürgern, die Katar besuchen, oder sogar von Militärpersonal oder -ausrüstung«, so die FDD.

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