Im Zuge des Projekts „Gas für Gaza“ soll Erdgas aus dem israelischen Leviathan-Gasfeld nach Gaza gepumpt werden, um das chronische Energiedefizit im Küstenstreifen zu lindern.
Shahar Klaiman
Katar wird rund 60 Millionen Dollar in eine Pipeline investieren, die israelisches Erdgas in den Gazastreifen transportieren soll, kündigte der Gesandte des Golfkönigreichs im Gazastreifen, Mohammad al-Emadi, am Sonntag an.
Katar, ein wichtiger Unterstützer der Hamas, hat nach dem Konflikt der islamistischen Terrorgruppe mit Israel im Mai rund 360 Millionen Dollar für den Wiederaufbau des Gazastreifens zugesagt.
Der energiereiche Golfstaat hat seit 2012 rund eine Milliarde Dollar in den Gazastreifen gepumpt. Seit 2018 erhält die Hamas monatliche Zahlungen in Höhe von durchschnittlich 20 Millionen US-Dollar, die im Wesentlichen die Gehälter der Hamas-Bediensteten abdecken.
Mit den Mitteln aus Katar werden auch monatliche Stipendien in der Höhe von 100 US-Dollar für zahlreiche verarmte Familien bereitgestellt.
Emadi sagte am Sonntag, dass Doha, die Palästinensische Autonomiebehörde und das Elektrizitätswerk des Gazastreifens eine Absichtserklärung über ein langfristiges Projekt zur Versorgung des einzigen Kraftwerks im Gazastreifen mit israelischem Erdgas unterzeichnet hätten.
Die Hilfe Katars für den Gazastreifen umfasst derzeit Brennstofflieferungen aus Israel im Wert von monatlich sieben Millionen Dollar.
Israelisches Erdgas
Die Fertigstellung der Initiative „Gas für Gaza“, deren Kosten auf etwa 60 Millionen Dollar geschätzt werden, könnte jedoch noch Jahre dauern, wie mit der Angelegenheit vertraute Quellen berichten.
An der Vereinbarung müssten neben Katar, der Palästinensischen Autonomiebehörde und Israel auch die Hamas, Ägypten und die Europäische Union beteiligt sein.
Arabischen Medienberichten zufolge zielt der Vorschlag darauf ab, Erdgas aus dem israelischen Leviathan-Gasfeld nach Südisrael und von dort über eine von der Europäischen Union und Katar finanzierte Pipelineverlängerung nach Gaza zu pumpen.
Emadi sagte, der Plan ziele darauf ab, den Dieselkraftstoff, der derzeit in den Kraftwerken des Gazastreifens verwendet wird, durch israelisches Gas zu ersetzen, mit dem Ziel, schließlich 500 Megawatt zu erzeugen. Dies würde das chronische Stromdefizit des Gazastreifens lindern.
In einem Gespräch mit arabischen Medien erklärte Emadi letzten Monat, dass die Palästinenser durch die Initiative bis zu zehn Millionen Dollar pro Monat einsparen könnten.
(Der Artikel „Qatar to invest $60 million in Gaza gas pipeline“ ist zuerst beim Jewish News Syndicate erschienen. Übersetzung von Alexander Gruber.)