Die SPD-Jugendorganisation erklärt palästinensische Israel-Hasser und Terror-Versteher zur „Schwesterorganisation“. Warum?
Von „Tränen in seinen Augen“ berichteten deutsche Medien, nachdem der SPD-Politiker Kevin Kühnert dieser Tage im Rahmen eines digitalen Parteitages der Jungsozialisten seinen Job als Vorsitzender der Jusos altersbedingt aufgegeben hatte. Grund zum Heulen hätte Herr Kühnert tatsächlich, aber aus ganz anderen Gründen als seinem Ausscheiden aus der Funktion. Denn zeitgleich beschlossen die Jusos auf Antrag der bayerischen Jusos, die extremistische palästinensische Fatah-Jugend zur „Schwesterorganisation“ zu erklären.
„Fakt ist: Die Fatah-Jugend bestreitet das Existenzrecht Israels, droht mit Terroranschlägen und verbreitet im Internet antisemitische Inhalte. Wissen die Jusos etwa nicht, mit welchen Israel-Hassern sie sich da solidarisieren?“, ätzte da zurecht die deutsche Massenzeitung Bild. Tatsächlich ist das Logo der Organisation eine Landkarte Israels, gefärbt in den Farben der palästinensischen Autonomiebehörde. Und während einer Demonstration der Fatah-Jugend im Westjordanland im Jahr 2018 trugen deren Mitglieder Sprengstoffgürtel-Attrappen und riefen zum bewaffneten Kampf gegen Israel auf.
Sichtbar wird hier, nicht zum ersten und sicher nicht zum letzten Mal, eine latente Neigung der politischen Linken in der ganzen westlichen Welt, sich mit mehr als problematischen Bewegungen in der muslimischen Welt gemein zu machen. Gespeist wird diese Neigung, die letztlich in Antizionismus und auch blankem Antisemitismus mündet, aus mehreren Quellen.
Quelle 1: Seit der Linken das geknechtete Proletariat abhandengekommen ist, zumindest im Westen, müssen die „vom Imperialismus unterdrückten Völker der Welt“ als Ersatz-Proletarier herhalten. Und die Palästinenser eignen sich ganz hervorragend für diese Rolle.
Quelle 2: Gemäß des weitverbreiteten Antiamerikanismus, müssen, da Israel ein wichtiger Verbündeter der USA ist, Israels Feinde Freunde der Linken sein.
Quelle 3: Die notorische Schwäche der politischen Linken in Israel lädt dazu ein, die von der hiesigen Linken als quasi faschistisch denunzierte Netanjahu-Regierung anzugreifen und die Partei seiner palästinensischen Gegner zu ergreifen.
Quelle 4: Und ja, den einen oder anderen waschechten Antisemiten hat es seit den Tagen von Karl Marx unter Linken immer wieder gegeben, angefangen bei Eugen Dühring bis hin zum ehemaligen britischen Labour-Chef Jeremy Corbin und so manchen seiner Getreuen. Aber vielleicht musste Kevin Kühnert ja genau daran denken, als ihm bei seinem Abschied die Tränen kamen.
Liebe @JuSos, warum ist eine extremistische und antisemitische Organisation Eure „Schwesterpartei“? pic.twitter.com/ci4bAN9YfM
— Aras-Nathan (@Aras_Nathan) November 30, 2020
Um die Tragödie zu verdeutlichen:
— Sebastian Hanak (@HanakSebastian) November 29, 2020
Die @jusos haben in ihrem Beschluss:
1. Ihre klare Positionierung an der Seite Israels revidiert.
2. Der #Fatah (!!!!) ein Vetorecht für Juso Beschlüsse zum Thema #Nahost gegeben!
ICH WILL NUR VERSTEHEN:
— Arye (ARO) Sharuz Shalicar (@aryeshalicar) November 30, 2020
Warum solidarisiert sich der SPD-Nachwuchs mit der palästinensischen Fatah-Jugend, die das Existenzrecht Israels bestreitet, mit Terroranschlägen droht und im Internet antisemitische Inhalte verbreitet?https://t.co/3lrV91A0yR
Alleine nur das Logo der Fatah sollte den @jusos zu denken geben. #Israel‘s Existenzrecht wird negiert. Laut @TheIHRA-Arbeitsdefinition von #Antisemitismus ist das antisemitisch. Weiterhin lassen Maschinengewehre und eine Handgranate an ernsten Friedensbemühungen zweifeln. pic.twitter.com/OqMKQOjgA6
— Ruben Gerczikow (@RubenGerczi) November 30, 2020