„Junge Syrer fliehen scharenweise aus den Provinzen Daraa und Quneitra in Südsyrien. Sie entziehen sich so den schlechten wirtschaftlichen Bedingungen (einschließlich der grassierenden Arbeitslosigkeit und der mangelnden Beschäftigungsmöglichkeiten) sowie den Verhaftungskampagnen der syrischen Regierung und der Einberufung in die syrische Armee. Die Mehrheit dieser jungen Leute hat sich in die von der Opposition kontrollierten Gebiete in die Provinz Idlib und in die Landschaftlichen Gegenden im nördlichen Teil von Idlib aufgemacht, um anschließend in die Türkei zu flüchten. Viele von ihnen haben ihr Glück versucht und wollten mit illegalen Mitteln nach Europa gelangen. Einige sind in den benachbarten Libanon gereist. Um durch die vom Regime kontrollierten Gebiete zu gelangen, legen junge Syrer ihr Schicksal oft in die Hände von Schmugglern, die normalerweise den Streitkräften und Sicherheitsapparaten des Regimes nahe stehen.
Die Frist für die Vereinbarung über die Beilegung des Konflikts im Süden Syriens ist abgelaufen, ohne eine langfristige Lösung zu erzielen, was die Zivilbevölkerung im Süden des Landes zunehmend beunruhigt. Eine Einigung kam nach der Unterzeichnung mehrerer Versöhnungsabkommen zwischen der syrischen bewaffneten Opposition und den Regimetruppen in Südsyrien zustande, die vom 15. Juni 2018 bis Ende Juli 2018 unter direkter russischer Schirmherrschaft begonnen und mehrere Gebiete betroffen hatten, die nacheinander in das Abkommen aufgenommen wurden, wie die Provinzen Daraa und Quneitra.
Die Schlichtungsvereinbarung sah die Rückkehr zum Status quo vor dem Ausbruch der Revolution im Jahr 2011 vor. Eine der Bedingungen des Abkommens schrieb fest, dass syrischen Überläufern und denen, die sich der Einziehung entzogen hatten, eine Frist von sechs Monaten eingeräumt werden würde, um der Armee beizutreten. Dieser Punkt des Abkommens wurde bis Ende 2018 um weitere sechs Monate, bis Juni 2019, verlängert. Einem Bericht der in Istanbul ansässigen Organisation Syrians For Truth and Justice vom 9. August zufolge, haben täglich mindestens 10 bis 20 Menschen die beiden Provinzen verlassen. Der Bericht besagt außerdem, dass seit Anfang des Jahres bis zum 7. August mehr als 25.000 junge Menschen Daraa und Quneitra verlassen haben.“ (Khaled al-Khateb, Al-Monitor: „Young Syrians flee Daraa and Quneitra in droves“)