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Jüdische Initiativen sind selten nur für Juden, sie stehen für gesamtgesellschaftliches Engagement

Elio Adler im Mena-Talk: Jüdische Initiativen sind selten nur für Juden, sie stehen für gesamtgesellschaftliches Engagement

Im Gespräch mit Maya Zehden kritisiert der Vorsitzende der »WerteInitiative. jüdisch-deutsche Positionen«, Elio Adler, dass oftmals Randmeinungen als repräsentative jüdische Stimmen ausgegeben werden, weil sie dem israelkritischen Mainstream entsprechen.

Wie das funktioniert und wie solche gegen die Mehrheit der jüdischen Gemeinde in Deutschland agierenden Stimmen wirken, macht Elio Adler von der WerteInitiative. jüdisch-deutsche Positionen am Beispiel des Jüdischen Museums Berlin (JMB) deutlich. Mit dem Bundestagsbeschluss zur Israelboykottbewegung BDS, die auf eine Delegitimierung und letztlich die Zerstörung des israelischen Staates abzielt, wurde diese nach langen Debatten im Jahr 2019 als im Kern antisemitisch eingestuft.

»Jüdische Organisationen haben lange versucht, Politik dafür zu sensibilisieren«, so Adler, der ausführt, dass es die spezielle Position der WerteinItiative war, die Problematik zu einem innenpolitischen Thema zu machen. »Bis dahin wurde es als außenpolitisches Thema behandelt, weil auch außenpolitische Einflüsse versuchen, für einen Israelboykott zu sorgen. Wir haben gesagt, es betrifft unser Leben als Juden hier in Deutschland. Wenn hier in unserem Deutschland Israel mit einem totalen Boykott belegt werden soll, von Touristen, Wissenschaftlern, Kultur und Waren, dann ebnet das den Weg zu pauschalem Judenhass.«

Damals sprach sich der damalige JMB-Direktor Peter Schäfer gegen den Beschluss aus – die Stimme einer als jüdische wahrgenommenen Organisation gegen die Mehrheit der jüdischen Stimmen selbst, die von vielen Gegnern des BDS-Beschlusses gegen diesen ins Feld geführt wurde. 2024 sprach sich der neu zusammengesetzte Bundestag dann allerdings erneut gegen BDS aus. Wie dieser Beschluss wirkt, erklärt Elio Adler im Gespräch.

Ein weiteres Thema, dem sich Adler im Gespräch widmet, sind die israelfeindlichen Proteste in Berlin. Welche Grenzen zieht er hier und welche politischen Aktionen fordert er etwa gegen Besetzungen von Universitäten und gegen gewalttätige Demonstrationen, die westliche Werte nutzen, um gegen sie zu agieren? Wie bewertet er juristische Urteile in diesem Zusammenhang? Und was bringen Antisemitismusbeauftragte? Hat Elio Adler hat Zuversicht in deren Wirken?

Für weitere Mena-Talks besuchen Sie unseren Mena-Watch-YouTube-Kanal.

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