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Jordanischer Parlamentssprecher: Jordanier wollen keine Normalisierung mit Israel

Das Parlamentsgebäude in der jordanischen Hauptstadt Amman
Das Parlamentsgebäude in der jordanischen Hauptstadt Amman (© Imago Images / agefotostock)

Nach Meinung des Parlamentssprechers lehnen die meisten Jordanier die Existenz Israels ab und seien nur wegen der UNO-Resolutionen für eine Zweistaatenlösung.

Angesprochen darauf, dass Sitzungen im jordanischen Parlament auch schon einmal in Schlägereien ausarten, wenn es um Israel geht, und gefragt, ob dies auch in Zukunft so bleiben werde, sagte der jordanische Parlamentssprecher Abdul Karim Deghmi am 17. Oktober in einem Interview mit Russia Today TV, die meisten Jordanier lehnten eine Normalisierung der Beziehungen zu Israel ab. Trotz des Friedensabkommens und der Beziehungen zwischen den beiden Ländern glaube die jordanische Bevölkerung, dass man Israel nicht vertrauen könne, ob es sich an seine Vereinbarungen hält. »Deshalb trauen alle Araber, nicht nur die Jordanier, Israel nicht.«

Sehen könne man das, so Deghmi, an Israels Haltung zur Zwei-Staaten-Lösung, da trotz aller Verhandlungen und Abkommen klar sei, »dass die Israelis »den Palästinensern keinen Staat geben wollen. Es ist klar, dass sie die Zwei-Staaten-Lösung ablehnen«, erläuterte der jordanische Parlamentssprecher nur wenige Wochen nachdem der israelische Premierminister Yair Lapid vor den Vereinten Nationen eine solche zum »Teil der Vision der israelischen Nation« erklärt hatte.

Der jordanische König habe gute Beziehungen zum Westen und der gesamten Welt, sagte Deghmi, und kämpfe, wo immer er auch auftrete, »für die Zwei-Staaten-Lösung, die vor mehr als dreißig Jahren vereinbart wurde: ein palästinensischer Staat mit Jerusalem als Hauptstadt und der Staat Israel«. Zwar akzeptierten die Jordanier »tief in ihrem Herzen« die Existenz des jüdischen Staates nicht, aber »als eine Lösung, die den UN-Resolutionen entspricht, wäre es gut«, käme sie zustande.

Im Mai 2021 hatte Abdul Karim Deghmi während einer Parlamentssitzung erklärt, dass »ein Volkskrieg der einzige Weg zur Befreiung Palästinas« sei und vorgeschlagen, den Palästinensern Kämpfer und Waffen zur Verfügung zu stellen. Der »israelische Feind« verstehe nur »die Sprache der Gewalt« und werde niemals einer Zwei-Staaten-Lösung zustimmen. Was gerade in Palästina geschehe, veranlasse ihn zu sagen, »dass die Befreiung Jerusalems und Palästinas nahe sind, wenn wir diese Intifada zu einer bewaffneten Intifada und zu einem Volksbefreiungskrieg entwickeln«.

Dazu gelte es, die palästinensischen »Kämpfer, die auf ihrem Land standhaft sind, die das Martyrium ertragen, die es ertragen, getötet und verhaftet zu werden und all das, was die zionistischen Behörden in dieser schlimmen Situation tun«, zu unterstützen. Er könne sich kurzfassen, sagte er damals, weil ohnehin jeder wisse, was zu tun sei: »Wir sollten ihnen die Männer zur Verfügung stellen, die sie verdienen, und jeden, der sich freiwillig zu diesem Krieg melden will. Wir sollten sie mit Waffen versorgen und mit allem, was wir ihnen geben können, damit sie es schaffen, Palästina zu befreien. Bei Allah, ich glaube, dass dies nahe ist.«

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