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Jordanischer König: Iran füllt Machtvakuum in Syrien

König abduallah wird bei seinem Staatsbesuch von US-Außenminister Lloyd J. Austin III empfangen
Jordaniens König Abdullah wird bei seinem Staatsbesuch von US-Außenminister Lloyd J. Austin III empfangen (© Imago Images / ZUMA Wire)

Der Krieg Russlands in der Ukraine hinterlässt im Nahen Osten eine politische Lücke, die, wie der jordanische König befürchtet, vom Iran und seinen Unterstützern besetzt wird.

Am 19. Mai veröffentlichte das jordanische Königshaus auf seinem YouTube-Kanal das Video eines Interviews, das der ehemalige Nationale Sicherheitsbeamter der USA, H. R. McMaster, für das Hoover Institut der Universität Stanford mit dem jordanischen König Abdullah II. geführt hat. Auf den Iran angesprochen, sagte Abdullah, dieser stelle eine regionale Bedrohung dar, die sich durch den Ukraine-Krieg noch verstärkt habe.

Auf McMasters Frage, was man gegen diese Bedrohung durch die Islamische Republik tun könne, antwortete der jordanische König, es gebe zwar Verhandlungen, er aber nicht wisse, wie ernst es dem Iran wirklich damit ist:

»Ich denke, das passiert über verschiedene Kanäle. Das Königreich Saudi-Arabien signalisiert Offenheit an die Iraner, die Golfstaaten führen einen Dialog. (…) Ich bin mir nicht sicher, wie taktisch oder strategisch dies aus der Sichtweise der Iraner ist. Natürlich wollen wir, dass jeder Teil eines neuen Nahen Ostens wird und sich fortentwickelt, aber wir stehen vor sicherheitstechnischen Herausforderungen.

Wir sehen jeden Tag Angriffe auf unsere Grenzen, und wir wissen, wer dahintersteht. Eine der Fragen, die wir gerade untersuchen, ist diejenige, dass – auch wenn einige das nicht gerne hören – die Präsenz der Russen in Südsyrien der Grund für die Ruhe war, weil sie garantierte, dass wir die Lage deeskalieren konnten.«

Abdullah wies in dem von MEMRI übersetzten Interview, das während seines Staatsbesuchs in den USA geführt wurde darauf hin, dass es in Jordanien ein Zentrum gegeben habe, in dem Russland und Amerika gemeinsam daran gearbeitet hätten, die Konflikte abzubauen, was nicht zuletzt durch Russland Engagement im Ukraine-Krieg zum Erliegen gekommen sei.

»Das Machtvakuum wird durch den Iran und seine Stellvertreter gefüllt werden. Deswegen werden wir unglücklicherweise vielleicht eine Eskalation der Probleme an unseren Grenzen sehen. Bringt die Politik, bringen die gerade stattfindenden Verhandlungen mit Saudi-Arabien, mit den Golfstaaten und mit den USA, bringt all das den Iran in eine positivere Richtung?

Ich hoffe es, aber vor Ort sehe ich im Moment nichts dergleichen.«

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