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Jordaniens Außenminister besucht Syrien 

Jordaniens Außenminister Ayman Safadi besuchte kürzlich Syrien
Jordaniens Außenminister Ayman Safadi besuchte kürzlich Syrien (© Imago Images / CTK Photo)

Eine Rückkehr Syriens in die arabische Gemeinschaft und eine Lockerung der Sanktionen scheinen nach dem verheerenden Erdbeben näher gerückt zu sein.

Jordanische Experten haben die Einschätzung geäußert, der Besuch von Außenminister Ayman Safadi am Mittwoch in Damaskus, zu dem auch ein Empfang durch den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad gehörte, habe dazu beigetragen, die Isolation des syrischen Regimes zu reduzieren und möglicherweise eine Lockerung der zwölf Jahre alten internationalen Sanktionen gegen Damaskus herbeizuführen.

Der Besuch folgt auf ein Telefonat des jordanischen Königs Abdullah II. mit Assad sowie einer Reihe von Treffen zwischen arabischen Führern und dem syrischen Präsidenten, hielt der Generaldirektor des Al Quds Center for Political Studies und Experte für regionale Beziehungen Oraib Rantawi gegenüber The Media Line fest: 

»Die Hilfsdiplomatie ist nicht auf Jordanien beschränkt; Griechenland unterstützt die Türkei, Armenien versucht, die humanitäre Frage zu nutzen, um die Beziehungen zu Ankara zu verbessern, und Jordanien möchte bessere Beziehungen zu Syrien haben«, so Rantawi, der es für möglich hält, die Annäherung könnte zu einer Rückkehr Syriens in die Arabische Liga führen. »Bis zum nächsten arabischen Gipfeltreffen ist noch etwas Zeit und es besteht eine große Chance, dass ein Weg gefunden wird, Syrien wieder in die arabische Gemeinschaft aufzunehmen, auch wenn Katar immer noch dagegen ist.«

Die Journalistin und Kolumnistin der Zeitung The New Arab, Lamis Andoni, ist der Meinung, der Besuch des jordanischen Außenministers diene nicht nur humanitären Zwecken: Sicherlich werde es so dargestellt, als ob es bloß ein humanitärer Besuch sei, »aber ich glaube, es ist viel mehr als das. Der Besuch Safadis folgte auf das Gipfeltreffen Assads mit dem Architekten des Abraham-Abkommens, Scheich Mohammed Bin Zayed [aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE)]. Safadi wäre ohne grünes Licht aus Washington nicht nach Damaskus gereist.« Seit Assads Besuch in den VAE sei klar, dass Bewegung in die Angelegenheit gekommen ist, meinte Andoni abschließend

Das langjährige Mitglied des jordanischen Parlaments Khalil Attiyeh übermittelte seiner Regierung ein Memo, in dem die Abgeordneten aufgefordert werden, die Vereinigten Staaten, die Europäische Union und die Weltgesundheitsorganisation aufzufordern, alle derzeit gegen Syrien verhängten Sanktionen aufzuheben. In den vergangenen Jahren hat Jordanien versucht, von den USA eine Ausnahmegenehmigung für den Export von Strom über Syrien in den Libanon zu erhalten, ist damit bisher allerdings gescheitert. Die von den USA verhängten Sanktionen gegen das syrische Regime wegen dessen extremer Menschenrechtsverletzungen gegen die eigene Bevölkerung haben Damaskus wirtschaftlich lahmgelegt. Inzwischen haben die meisten arabischen Länder langsam begonnen, sich wieder an Syrien anzunähern.

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