Jordanien stimmt der Aufnahme saudischer Beamter in den Waqf-Rat zu, der den Tempelberg verwaltet, um so den Einfluss Erdogan-naher Organisationen zu reduzieren.
Daniel Siryoti, Israel Hayom
Berichten zufolge haben Israel und Saudi-Arabien seit Dezember letzten Jahres auf amerikanische Vermittlung hin Geheimgespräche über die Aufnahme saudischer Vertreter in den Islamischen Waqf-Rat auf dem Tempelberg in Jerusalem geführt. (…) Hochrangige saudi-arabische Diplomaten, die mit den Einzelheiten vertraut sind, bestätigten Israel Hayom, dass „diese Gespräche sehr sensibel und deswegen geheim sind, und von kleinen Teams von Diplomaten und Sicherheitsbeamten aus Israel, den USA und Saudi-Arabien im Rahmen der Trump-Initiative Frieden für Wohlstand im Nahen Osten geführt wurden«.
Einem hochrangigen saudischen Diplomaten zufolge lehnten die Jordanier – die einen exklusiven Status im Waqf innehaben – bis vor einigen Monaten jede Änderung im Rat hartnäckig ab. Inzwischen hat Amman jedoch seine Position geändert, wegen der intensiven türkischen Einmischung in Ostjerusalem und insbesondere auf dem Tempelberg. (…)
Aufgrund gewaltsamer Zwischenfälle am „Tor der Barmherzigkeit“ zum Gelände der Al-Aqsa-Moschee auf dem Tempelberg sowie Unruhen nach der Entscheidung der israelischen Polizei, Metalldetektoren am Eingang der muslimischen heiligen Stätte zu platzieren, beschlossen die Jordanier entgegen dem Oslo-Abkommen, palästinensische Vertreter in den Waqf-Rat aufzunehmen.
Die palästinensischen Beamten, die in den Waqf-Rat berufen wurden, eröffneten in Folge der türkischen Regierung die Möglichkeit, sich an der heiligen Stätte zu etablieren, indem sie Projekte in Höhe von mehreren zehn Millionen Dollar finanzierte, die an gemeinnützige islamistisch-türkische Organisationen überwiesen wurden. Die Mittel wurden vom türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan bewilligt.
Infolgedessen haben die Jordanier Israel und den USA mitgeteilt, dass das Haschemitische Königreich nun bereit sei, seine Position in der Frage der Aufnahme saudischer Vertreter in den Waqf unter folgenden Bedingungen aufzuweichen: dass Jordanien seinen besonderen Status auf dem Tempelberg behält, dass Saudi-Arabien Millionen von Dollar an Spenden an islamische NGOs überweist, die in Ost-Jerusalem tätig sind, und dass Saudi-Arabien diplomatischen Druck ausübt, um die türkischen islamistischen Organisationen, die unter palästinensischer Schirmherrschaft operieren, auszuweisen.
Israel, Saudi Arabia in secret talks to curb Turkish presence on Temple Mount