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Jordanien: Schulbücher lehren Judenhass und Gewalt

Jordaniens König Abdullah II. beim Besuch einer Schule in Amman. (© imago images/ABACAPRESS)
Jordaniens König Abdullah II. beim Besuch einer Schule in Amman. (© imago images/ABACAPRESS)

In Lehrbüchern in Jordanien wird Antisemitismus gefördert, der Dschihad gepriesen und Hass auf Homosexuelle verbreitet.

Etgar Lefkovits

Jordanische Schulbücher rechtfertigen das von der Hamas begangene Massaker vom 7. Oktober 2023 und fördern Antisemitismus sowie gewalttätigen Dschihad. Dies ist ein besorgniserregender Rückgang der Bildungsstandards im haschemitischen Königreich, berichtete ein internationaler Thinktank am Montag.

Eine Studie der in London ansässigen Überwachungsorganisation IMPACT-se ergab, dass fast 300 Lehrbücher, die im Lehrplan für 2023 bis 2025 verwendet werden, »Antisemitismus fördern, den gewalttätigen Dschihad verherrlichen und starke Feindseligkeit gegenüber Homosexualität zum Ausdruck bringen«. Gleichzeitig und etwas widersprüchlich »befürworten die Materialien auch allgemein Konzepte der religiösen Mäßigung, Toleranz und Friedensstiftung«.

Alarmierend ist, dass ein jordanisches Lehrbuch für Staatsbürgerkunde der zehnten Klasse aus dem Jahr 2024 eine Passage enthält, welche die Angriffe der Hamas vom 7. Oktober zu rechtfertigen scheint. Der Text stellt die Zerstörung von »israelischen Kolonien«, die von »Siedlern« bewohnt werden, als Reaktion auf die Unterdrückung durch Israel dar und suggeriert damit implizit, dass die angegriffenen, ermordeten und entführten Zivilisten legitime Ziele waren, so die Studie.

Besorgniserregend

Der Bericht hebt auch hervor, dass Lehrbücher, die sich auf Juden in der islamischen Geschichte beziehen, schädliche Stereotypen perpetuieren und Betrug, Verrat und Feindseligkeit gegenüber dem Islam als inhärente Eigenschaften des jüdischen Volks darstellen.

Während der jordanische Lehrplan den Dschihad als facettenreiches Konzept behandelt, neigt er häufig zu militanten Interpretationen. Ein in der Studie zitiertes Lehrbuch für Islamunterricht der zehnten Klasse lehrt, dass der Dschihad den Kampf gegen Feinde und die Verteidigung der Nation umfasst, wobei das Märtyrertum als religiöses Ideal dargestellt wird.

Gleichzeitig wird der wegweisende Friedensvertrag mit Israel von 1994 weitgehend verschwiegen, und wenn er erwähnt wird, wird er oft als widerwilliges Zugeständnis an den »israelischen Besatzungsstaat« dargestellt, so die Studie.

Der Lehrplan beschreibt Homosexualität als Bedrohung für das Überleben der Menschheit. »Jordanien ist sowohl ein wichtiger Verbündeter des Westens in der Region als auch ein langjähriger Friedenspartner Israels«, sagte Marcus Sheff, Geschäftsführer von IMPACT-se. »Es ist daher besonders enttäuschend und besorgniserregend, dass Jordaniens Lehrplan einige der ältesten antisemitischen Klischees enthält, das Märtyrertum verherrlicht und Israel mit solcher Feindseligkeit darstellt.«

(Der Artikel ist auf Englisch vom Jewish News Syndicate veröffentlicht worden. Übersetzung von Florian Markl.)

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