Laut Angaben des irakischen Landwirtschaftsministeriums wurden bei der jüngsten Brandwelle in weniger als einem Monat mehr als 30.730 Hektar Ackerland in elf Provinzen im Irak verbrannt. ‚Es hat Waldbrände gegeben, auch in meiner Heimatstadt Kojo und einige der Massengräber wurden niedergebrannt. Wir wissen nicht wie viele genau’, sagte Murad am Dienstag zu Reuters. ‚Alle diese unschuldigen Menschen wurden getötet und in den letzten fünf Jahren ist es uns nicht gelungen, ihnen Gerechtigkeit zu verschaffen‘, fügte sie hinzu. ‚Jetzt, wo die Massengräber niedergebrannt sind, befürchten wir, dass die Beweise dafür verschwunden sind.‘
Die religiöse Minderheit litt schrecklich nach dem Aufstieg der Terrororganisation im Irak im Jahr 2014, und es wurden auch Massenexekutionen an ihnen vorgenommen. Die Besetzung der Stadt Shingal führte zur Vertreibung von Hunderttausenden von Jesiden.
Am 15. März wurden nationale Bemühungen von Seiten der irakischen Bundesregierung, der kurdischen Regionalregierung (KRG) und des Untersuchungsteams der Vereinten Nationen für die Rechenschaftspflicht bei Verbrechen des Islamischen Staates (UNITAD) unternommen, um die ersten Massengräber von Yesidi-Opfern zu öffnen.
Am 27. Mai gab die UNITAD bekannt, dass sie die Ausgrabung von 12 der 79 Massengräber abgeschlossen habe, die durch die Mithilfe ‚der lokalen Bevölkerung sowie von Interessensgruppen der Hinterbliebenen gefunden wurden.‘“ (Hiwa Shilani: „Nadia Murad: Wildfires could destroy evidence from Yezidi mass graves of ISIS genocide“)