Die vom Iran unterstützte Rebellengruppe wird voraussichtlich diese Woche noch auf die US-Liste für ausländische Terrororganisationen gesetzt werden.
Lara Jakes, New York Times
Außenminister Mike Pompeo wird die Houthi-Rebellen im Jemen zur ausländische Terrororganisation erklären, sagten vier US-Beamte, die mit der Entscheidung vertraut sind, am Sonntag. Damit setzt Pompeo noch einmal ein Machtinstrument gegen Saudi-Arabiens Erzfeind ein, auf die Gefahr hin, die Hungersnot in einem der ärmsten Länder der Welt zu verschärfen, wie Kritiker sagen.
Es ist nicht klar, welche Auswirkung die Terror-Einstufung für die Houthi-Rebellen haben wird, die sich seit fast sechs Jahren im Krieg mit der von Saudi-Arabien unterstützten Regierung im Jemen befinden, aber, wie einige Analysten sagen, keine direkte Bedrohung für die Vereinigten Staaten darstellen.
Pompeo wird die Erklärung in seiner letzten vollen Woche als Außenminister bekannt geben, nachdem er sich vor mehr als einem Monat mit dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman getroffen hatte, der 2015 mit arabischen Verbündeten eine militärische Intervention gegen die Houthis begann. Der Krieg im Jemen hat das Leben von Zivilisten gekostet, die Infrastruktur zerstört und eine humanitäre Krise verschlimmert, die zu einer Hungersnot für Millionen Jemeniten geführt hat.
Sprecher des Außenministeriums reagierten nicht auf Anfragen für einen Kommentar, und die US-Beamten, die die Erklärung öffentlich gemacht hatten, sprachen unter der Bedingung der Anonymität. Die bevorstehende Ankündigung wurde am frühen Sonntagabend auch von der Nachrichtenagentur Reuters gemeldet.
Die Aufnahme der Houthis in die Liste der ausländischen terroristischen Organisationen bedeutet, dass Kämpfer innerhalb der relativ dezentralisier organisierten Bewegung von finanzieller Unterstützung und anderen materiellen Ressourcen abgeschnitten werden, die durch US-Banken oder andere amerikanische Institutionen geleitet werden.
Der Hauptförderer der Houthis ist jedoch der Iran, der weiterhin Unterstützung sendet, obwohl er durch strenge US-Wirtschaftssanktionen behindert wird, weswegen die Auswirkungen der Terror-Einstufung auf die Rebellen eher symbolisch sein und keine unmittelbaren gravierenden Folgen haben werden
(Aus dem Artikel „U.S. to Declare Yemen’s Houthis a Terrorist Group, Raising Fears of Fueling a Famine“, der in New York Times erschienen ist. Übersetzung von Alexander Gruber.)