Jemen: Raketenangriff der Houthis fordert 29 Tote und Verletzte

Gefechte zwischen Regierungstruppen und Houthis in der jemenitischen Provinz Marib
Gefechte zwischen Regierungstruppen und Houthis in der jemenitischen Provinz Marib (© Imago Images / Xinhua)

Allein im September sollen 10.000 Menschen aus der Provinz Marib vertrieben worden sein, in der sich die Kämpfe zwischen Houthi-Milizen und Regierungstruppen verschärfen.

Al-Monitor

Bei einem Raketenangriff der Houthi am späten Sonntag wurden mehr als zwei Dutzend Zivilisten in einer Moschee und einer religiösen Schule in der Provinz Marib getötet oder verletzt, so ein hoher Beamter der international anerkannten jemenitischen Regierung.

Zwei ballistische Raketen aus iranischer Produktion seien in einem Wohngebiet im Bezirk al-Juba in Marib eingeschlagen, sagte der jemenitische Informationsminister Moammar Al Eryani in einer von Reuters zitierten Twitter-Erklärung. Das Büro des Gouverneurs von Marib erklärte ebenfalls, es seien zwei ballistische Raketen eingesetzt worden.

Die vom Iran unterstützte Houthi-Miliz übernahm keine Verantwortung für den Angriff, bei dem laut Al Eryani Frauen und Kinder getötet wurden.

Im Februar hatten die Rebellen ihre Offensive auf Marib wieder aufgenommen, die letzte große Hochburg der Regierung von Präsident Abed Rabbo Mansour Hadi im Norden. Die Kämpfe sind in den letzten Monaten eskaliert, und am Donnerstag machten Sicherheitsbeamte die Houthis für einen Raketenangriff verantwortlich, der ein Haus in der Nachbarschaft von Al-Aumd traf und mindestens 11 Menschen das Leben kostete.

In der ölreichen Provinz leben eine Million Binnenflüchtlinge, die nach Angaben von Hilfsorganisationen dem Konflikt schutzlos ausgeliefert sind. Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden bei den in der Marib tobenden Kämpfen zwischen den Houthis und den Regierungstruppen allein im September 10.000 Menschen vertrieben, womit sich die Gesamtzahl der seit Anfang 2020 aus der gesamten Provinz vertriebenen Menschen auf rund 170.000 erhöht.

Der Jemen befindet sich im Bürgerkrieg, seit die Houthis 2014 die international anerkannte Regierung aus Sanaa vertrieben haben. Eine von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition intervenierte im darauffolgenden Jahr zugunsten der Exilregierung.

(Aus dem Artikel Houthi missile attack in Marib kills, injures 29, der bei al-Monitor erschienen ist. Übersetzung von Alexander Gruber.)

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