Trotz der medizinischen Diagnose, dass Marah Zohry an akuter Leukämie erkrankt war, unterstellten die BBC und italienische Nachrichtenagenturen Israel, für den Tod der jungen Frau verantwortlich zu sein.
Wie die Koordinierungsstelle für Regierungsaktivitäten in den Gebieten (COGAT) des israelischen Verteidigungsministeriums am Sonntag mitteilte, litt die Frau aus Gaza, die am Freitag in einem italienischen Krankenhaus starb, nachdem sie zur Behandlung dorthin verlegt worden war, an Leukämie. Marah Zohry war am Mittwoch in einer humanitären Aktion in Abstimmung mit der italienischen Regierung gemeinsam mit ihrer Mutter mit einem Nachtflug nach Pisa ausgeflogen worden.
Internationale Medien, allen voran die BBC, berichteten am Wochenende über ihren Tod und hoben ihre Unterernährung hervor, ohne ihre Krebsdiagnose zu erwähnen. »Das Krankenhaus gab an, dass sie unter starkem Gewichts- und Muskelverlust litt«, schrieb der britische Sender, »während italienische Nachrichtenagenturen berichteten, dass sie an schwerer Unterernährung litt«. Darüber hinaus zitierte der Bericht Behauptungen der Vereinten Nationen über eine »weit verbreitete Unterernährung« im Gazastreifen.
Das Faktum, das der BBC-Bericht für nicht der Erwähnung wert befunden habe, sei der Umstand, dass »die 20-jährige Marah Zohry an Leukämie litt«, kommentierte COGAT auf X und fügte eine Kopie ihres medizinischen Berichts vom 9. August aus dem Nasser-Krankenhaus bei. Laut dem Spitalsbefund in Gaza litt Zohry an Panzytopenie, die auf eine Funktionsstörung des Knochenmarks hindeutet, sowie an einem Pleuraerguss mit hohem Laktatdehydrogenase-Wert (LDH) und Krämpfen.
Israel hatte einem Antrag Italiens auf Evakuierung der Frau aufgrund ihrer Erkrankung stattgegeben und zuvor mehrere Termine für ihre Überstellung vorgeschlagen, wie das israelische Verteidigungsministerium mitteilte. »Israel erleichtert die medizinische Verlegung von Patienten, insbesondere von Kindern, und ermutigt Länder auf der ganzen Welt, solche Anträge zu stellen, während die Hamas sie weiterhin zynisch für ihre verdrehte Agenda ausnutzt«, schrieb COGAT am Sonntag auf X.
#TheFacts, which the report did not mention: 20-year-old Marah Zohry suffered from leukemia.
Italian authorities contacted Israel requesting Marah’s evacuation *due to her illness*, and Israel approved it. Her evacuation could have taken place earlier, as Israel had proposed… https://t.co/1xu604EppK pic.twitter.com/iVyaJoMvqm
— COGAT (@cogatonline) August 17, 2025
Ob die BBC ihre Geschichte wohl zurückziehen und sich entschuldigen werde, fragte der US-Botschafter in Israel, Mike Huckabee, am Sonntag auf X, um dann selbst die sarkastische Antwort zu geben: »Natürlich. Am selben Tag, an dem [die amerikanische Eiscafé-Kette] Baskin Robbins eine Filiale in der Hölle eröffnet.«
Anfang dieses Monats war die New York Times in die Kritik geraten, weil sie auf ihrer Titelseite ein Foto eines als ausgehungert dargestellten Jungen aus dem Gazastreifen veröffentlichte, der in Wahrheit, wie sich herausstellte, an Zerebralparese litt.
Hilfslieferungen rollen
Währenddessen seien, wie COGAT verlautbarte, in der vergangenen Woche fast 1.700 Lastwagen mit Hilfsgütern, vor allem Lebensmitteln, in den Gazastreifen gefahren. Die für die Koordinierung und Erleichterung der Hilfslieferungen in den Gazastreifen zuständige Stelle des israelischen Verteidigungsministeriums teilte mit, dass fast 2.250 Lkw von den Vereinten Nationen und anderen internationalen Organisationen auf der im Gazastreifen gelegenen Seite der Grenzübergänge Kerem Shalom und Zikim gesammelt und verteilt worden seien.
»Eine konsequentere Sammlung und Verteilung durch UN-Organisationen und internationale Organisationen bedeutet, dass mehr Hilfe diejenigen erreicht, die sie am dringendsten benötigen«, schrieb COGAT auf X. »Wir werden weiterhin humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen ermöglichen – nicht für die Hamas.«
Laut UNO müssen täglich 600 Lastwagen mit Hilfsgütern verteilt werden, um die rund zwei Millionen Menschen im Gazastreifen ausreichend zu ernähren. Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hat wiederholt Vorwürfe einer Hungersnot im Gazastreifen zurückgewiesen und betont, dass Israel während des gesamten Kriegs ausreichende Hilfslieferungen zugelassen habe, während die Hamas den Nachschub unterbrochen habe und die Vereinten Nationen die Hilfsgüter nicht ordnungsgemäß verteilt hätten, was zu einer Notlage geführt habe.






