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Israels Präsident Herzog: Dreimal mehr Hilfsgüter für Gaza, hätte UNO nicht völlig versagt 

Trucks mit Hilfslieferungen für Gaza warten vor dem ägyptischen Grenzübergang Rafah
Trucks mit Hilfslieferungen für Gaza warten vor dem ägyptischen Grenzübergang Rafah (Imago Images / Photo News)

Während laut UNO eine halbe Million Menschen im Gazastreifen vom Hungertod bedroht sei, wirft Israel der Organisation vor, selbst für die geringe Menge an Hilfsgütern verantwortlich zu sein, die in den Gazastreifen gelangen. 

Präsident Isaac Herzog erklärte am Donnerstag, die Vereinten Nationen könnten mit der Menge an von Israel kontrollieren Hilfslieferungen nicht mithalten, sodass auch nach Israels Öffnung seines Übergangs Kerem Shalom, die den Engpass beseitigen sollte, die UNO selbst für die geringe Menge an Hilfsgütern verantwortlich ist, die in den Gazastreifen gelangen. 

»Aufgrund des völligen Versagens der Vereinten Nationen in ihrer Zusammenarbeit mit anderen Partnern in der Region sind sie leider nicht in der Lage, mehr als 125 Lastwagen [mit Hilfsgütern] pro Tag zu übernehmen«, sagte Herzog bei einem Treffen mit dem französischen Senatspräsidenten Gérard Larcher. »Heute wäre es möglich, die dreifache Menge an humanitärer Hilfe für den Gazastreifen bereitzustellen, würde die UNO, anstatt sich den ganzen Tag zu beschweren, ihrer Arbeit nachkommen.«

Israel hat erklärt, es kontrolliere zwar täglich Hunderte von Lastwagen an den Grenzübergängen Kerem Shalom und Nitzana, aber viele dieser Lastwagen verblieben anschließend trotzdem außerhalb des Gazastreifens. Daraufhin argumentieren UNO und Ägypten, Israels Militärkampagne habe es zu gefährlich gemacht, regelmäßig Hilfsgüter in und durch den Gazastreifen zu liefern. In den vergangenen Wochen kursierten mehrere Videos in den sozialen Medien, in denen Gaza-Bewohner Vorräte in UNRWA-Einrichtungen entdeckten und ihre Wut über die Organisation zum Ausdruck brachten, weil sie die dringend benötigten Hilfsgüter nicht an die Bürger der Küstenenklave verteilte.

Hilfe über Jordanien

In einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht der Vereinten Nationen und anderer Organisationen heißt es, dass mehr als eine halbe Million Menschen im Gazastreifen – ein Viertel der Bevölkerung – hungerten, weil die in das Gebiet gelangenden Lebensmittelmengen »völlig unzureichend« seien. »Schlimmer geht es nicht mehr«, sagte der Chefökonom des UNO-Welternährungsprogramms Arif Husain. »Ich habe noch nie etwas in dem Ausmaß gesehen, wie es in Gaza geschieht. Und in dieser Geschwindigkeit. Wie schnell das passiert ist, innerhalb von nur zwei Monaten.«

Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen teilte am Mittwoch mit, dass der erste direkte Hilfskonvoi aus Jordanien Lebensmittel über den Grenzübergang Kerem Shalom in den Gazastreifen geliefert habe. Die Ankunft des Konvois mit 46 Lastwagen, der mehr als 750 Tonnen Güter transportierte, »erfolgte nach wochenlanger Koordination mit allen Beteiligten«, so die in Rom ansässige Organisation.

»Dieser entscheidende erste Schritt könnte den Weg für einen nachhaltigeren Hilfskorridor durch Jordanien ebnen und die Lieferung von mehr Hilfsgütern in großem Umfang ermöglichen«, so die Organisation. »Die Lieferung von Nahrungsmitteln von Jordanien nach Gaza über den Kerem-Shalom-Übergang wird die Menge und die Geschwindigkeit der Nahrungsmittel, die den Gazastreifen erreichen, erhöhen, da Millionen Menschen vom Hungertod bedroht sind.«

Herzog sagte am Donnerstag zu Larcher, dass Israel »auch durch psychologische Kriegsführung angegriffen wird, die uns zwingt, weiterhin Druck auszuüben, um unsere Geiseln zurückzubringen«. Israel habe »deutlich gemacht, dass es zu einem humanitären Waffenstillstand und der Fortsetzung der humanitären Hilfe für Gaza bereit ist, um die Rückkehr der Geiseln zu ermöglichen.« So arbeite Jerusalem »vom ersten Moment an daran, eine dramatische Erhöhung der humanitären Hilfe für den Gazastreifen zu ermöglichen. Wir können die Einfahrt von 300 oder sogar 400 Lastwagen pro Tag ermöglichen, das sind Zehntausende von Tonnen humanitärer Hilfe pro Tag.«

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