Wie Medien berichteten, haben die israelischen Geheimdienste eine groß angelegte Generalprobe der Hamas für ihre Invasion im Süden Israels am 7. Oktober 2023 nicht bemerkt.
Informationen über die Übung, so Medien am Dienstag, wurden erst aus einem Hamas-Protokoll gewonnen, das von israelischen Streitkräften im Gazastreifen sichergestellt worden war und von inhaftierten Hamas-Kämpfern und hochrangigen israelischen Sicherheitsbeamten bestätigt wurden, so Channel 12 News.
Das Manöver wurde von den Hamas-Führern Yahya Sinwar und Mohammed Deif organisiert und überwacht. Dabei versammelten sich Hamas-Aktivisten an bestimmten Punkten, vor allem in Moscheen. Nach der Übung kam der Oberste Militärrat der Hamas zu dem Schluss, dass es sich um einen »großen Erfolg« gehandelt habe und das Versagen Israels, die Übung zu entdecken, die Bereitschaft der Truppe bestätige, einen Überraschungsangriff auf den jüdsichen Staat durchzuführen.
Geheimdienstfehler
In jüngster Zeit wurde eine Reihe von Geheimdienstfehlern aufgedeckt, die zu dem Massaker vom 7. Oktober geführt haben. Berichten zufolge wussten die israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) beispielsweise bereits Wochen vor dem Angriff von dem Plan der Hamas, zweihundert Geiseln zu nehmen, handelten aber nicht auf Grundlage dieser Informationen. Darüber hinaus waren Berichten zufolge am Morgen des Angriffs wichtige Nachrichtensysteme der IDF ausgefallen, was die Einsatzbereitschaft Israels weiter beeinträchtigte.
Im April verkündete der Leiter des Militärischen Nachrichtendienstes der IDF, Aharon Haliva, seinen Rücktritt und war damit der erste hochrangige Beamte, der wegen der Versäumnisse vom 7. Oktober seinen Posten verlor. Im September trat der Kommandeur der Nachrichtendienstabteilung der IDF-Einheit 8200, Yossi Sariel, als zweiter Nachrichtendienstoffizier zurück. Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat außerdem zwei Beförderungen eingefroren, bis die Untersuchung der Geheimdienstpannen abgeschlossen ist.