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Israels Außenminister Lapid verurteilt antisemitischen Vorfall in Polen

Antisemitische Kundgebung in der zentralpolnischen Stadt Kalisz
Antisemitische Kundgebung in der zentralpolnischen Stadt Kalisz (Quelle: Twitter)

Bei einer nationalistischen Kundgebung zum polnischen Unabhängigkeitstag in Kalisz rufen Demonstranten „Tod den Juden“.

Erez Linn / Ariel Kahana

Nationalistische Demonstranten forderten am Donnerstag auf einer Kundgebung in der zentralpolnischen Stadt Kalisz die Tötung oder Ausweisung der Juden aus Polen.

Auf der Kundgebung anlässlich des polnischen Unabhängigkeitstages beschimpften die Demonstranten Juden als Staatsfeinde und verbrannten eine Kopie des als „Statut von Kalisz“ bekannten Dokuments aus dem Jahr 1264, das Juden Rechte und Schutz gewährte und dazu führte, dass sich in Kalisz eine große jüdische Gemeinde bildete, die schließlich von den Nazis im Zweiten Weltkrieg ausgelöscht wurde.

Antisemitische Parolen wurden auch bei einer großen Kundgebung zum Unabhängigkeitstag in Warschau sowie an anderen Orten im ganzen Land gerufen.

Der Bürgermeister von Kalisz, Rafal Trzaskowski, hatte versucht, den Protest zu verbieten, wie die Deutsche Welle (DW) berichtet. Die Regierung setzte das Verbot jedoch außer Kraft und erklärte die Demonstration zu einer nationalen Zeremonie.

Rechtliche Konsequenzen?

Der israelische Außenminister Yair Lapid bezeichnete den Vorfall als „entsetzlich“ und sagte, er erinnere

„jeden Juden auf der Welt an die Stärke des Hasses und die damit verbundene Gefahr, die besteht, wenn dieser Hass nicht kompromisslos unterbunden wird.

Die unmissverständliche Verurteilung durch polnische Beamte ist wichtig und notwendig. Ich erwarte von der polnischen Regierung, dass sie eine entschlossene Haltung gegenüber den Personen einnimmt, die an dieser schockierenden Zurschaustellung von Hass beteiligt waren.“

Der polnische Innenminister Mariusz Kaminski sagte dem DW-Bericht zufolge, die Organisatoren der Kundgebung müssten mit „rechtlichen Konsequenzen“ rechnen. Der Sprecher des polnischen Außenministeriums, Lukasz Jasina, sagte, der Protest sei dazu benutzt worden, „Hass, Antisemitismus und religiöse Intoleranz zu verbreiten.“

Auch die römisch-katholische Kirche in Polen verurteilte die Demonstration, so der Bericht.

„Solche Haltungen haben nichts mit Patriotismus zu tun. Sie untergraben die Würde unserer Brüder und zerstören die soziale Ordnung und den Frieden. Sie stehen in direktem Widerspruch zum Evangelium und zur Lehre der Kirche“, sagte Bischof Rafal Markowski, Vorsitzender des Komitees für den Dialog mit dem Judentum bei der Polnischen Bischofskonferenz, in einer Erklärung.

(Der Artikel Lapid condemns ‘horrifying anti-Semitic incident’ in Poland“ ist zuerst beim Jewish News Syndicate erschienen. Übersetzung von Alexander Gruber.)

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