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Israelischer Cyberangriff auf iranischen Hafen?

Steckt Israel auf einem Cyberangriff auf den Hafen Shahid Rajaee an der Straße von Hormus? (imago images/Kyodo News)
Steckt Israel auf einem Cyberangriff auf den Hafen Shahid Rajaee an der Straße von Hormus? (imago images/Kyodo News)

Die Lahmlegung eines iranischen Hafens könnte die Reaktion auf einen Cyberangriff auf das israelische Wasserversorgungssystem sein.

Joby Warrick / Ellen Nakashima, The Washington Post

Am 9. Mai kam der Schiffsverkehr am belebten iranischen Hafenterminal Shahid Rajaee abrupt und unerklärlich zum Erliegen. Computer, die den Fluss von Schiffen, Lastwagen und Gütern regulieren, stürzten alle auf einmal ab, sodass auf den Wasserstraßen und Straßen, die zu der Anlage führen, massive Rückstaus entstanden.

Nach einem Tag des Wartens bestätigten iranische Beamte, dass ein unbekannter ausländischer Hacker die Computer des Hafens kurzzeitig offline geschaltet hatte. Jetzt, mehr als eine Woche später, ist eine genauere Erklärung zu Tage getreten: Der Hafen war das Opfer eines umfangreichen Cyberangriffs, der nach Angaben US-amerikanischer und ausländischer Regierungsbeamter offenbar vom iranischen Erzfeind Israel ausging.

Der Angriff, der den Verkehr rund um den Hafen tagelang zum Erliegen brachte, wurde von israelischen Agenten durchgeführt, vermutlich als Vergeltung für einen früheren iranischen Versuch, in Computer einzudringen, die in Israel ländliche Wasserverteilungssysteme betreiben, so Geheimdienst- und Cybersicherheitsbeamte, die mit der Angelegenheit vertraut sind.

Ein Sicherheitsbeamter einer ausländischen Regierung, die den Vorfall vom 9. Mai überwachte, bezeichnete den Angriff als „äußerst präzise“ und sagte, der Schaden am iranischen Hafen sei schwerwiegender als in offiziellen iranischen Berichten beschrieben.

„Es herrschte totales Durcheinander“, sagte der Beamte, der unter Verweis auf die hochsensible Natur der Informationen nur unter der Bedingung sprach, dass seine Identität und nationale Zugehörigkeit nicht enthüllt würden. Ein US-Beamter, der Zugang zu geheimen Akten hat, bestätigte, dass Israel hinter dem Angriff stand.

Der Washington Post wurden Satellitenfotos gezeigt, die kilometerlange Staus auf Autobahnen zeigen, die am 9. Mai zum Hafen von Shahid Rajaee führten. Auf einem Foto vom 12. Mai sind Dutzende von beladenen Containerschiffen in einem Wartebereich vor der Küste zu beobachten. (…)

Wenn die Berichte zutreffen, deuten sie auf eine neue Runde im Schlagabtausch zwischen den beiden erbitterten Rivalen im Nahen Osten hin, auch wenn US-Cybersicherheitsexperten sagen, dass bei den jüngsten Vorfällen relativ zurückhaltend agiert worden sei.

„Angenommen, es ist wahr, dann steht dies im Einklang mit der israelischen Politik, aggressiv auf iranische Provokationen zu reagieren, entweder kinetisch oder mit anderen Mitteln“, sagte Dmitri Alperovitch, ein Fellow für Cybersicherheitspolitik am Harvard Belfer Center und Gründer und ehemaliger Technologiechef von CrowdStrike, einer Cybersicherheitsfirma. „Jedes Mal, wenn sie eine iranische Eskalation sehen, wie zum Beispiel beim Aufbau von Raketenkapazität in Syrien, reagieren die Israelis mit Vergeltungsmaßnahmen in Form von Luftangriffen auf diese Stellungen. Wie es scheint, ist diese Doktrin nun auch im Cyberspace angewandt worden.“

Officials: Israel linked to a disruptive cyberattack on Iranian port facility

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