In gewissem Sinne nahm auch Israel an der Begräbnisfeier für den getöteten Hisbollah-Generalsekretär Nasrallah in Beirut teil.
Die libanesische Terrororganisation Hisbollah versuchte am Sonntag mit der mit gehöriger Verspätung durchgeführten Begräbnisfeierlichkeit für ihren bei einem israelischen Luftschlag am 27. September 2024 in Beirut getöteten Generalsekretär Hassan Nasrallah Entschlossenheit und ungebrochene Stärke zu demonstrieren.
Aus aller Welt waren Gäste eingeflogen, um Nasrallah und die – von Israel erheblich dezimierte – »Achse des Widerstands« zu preisen. Aus dem Iran war eine hochrangige Delegation angereist, die neben anderen Außenminister Abbas Araghchi und Parlamentspräsident Mohammad Baqer Qalibaf umfasste. In einer Videobotschaft würdigte Irans geistlicher Führer Ali Khamenei den »großen Mudschaheddin« Nasrallah, der sich jetzt auf dem »Gipfel der Ehre« befinde. »Sein reiner Körper wird im Land des Dschihad für Gott zur Ruhe gebettet werden, aber sein Geist und sein Weg werden, so Gott will, jeden Tag glorreicher erstrahlen und den Weg für diejenigen erhellen, die ihm folgen.«
Unter den Trauergästen befanden sich neben Vertretern pro-iranischer Schiitenmilizen aus dem Irak und der Huthi-Milizen aus dem Jemen auch pro-iranische und israelfeindliche Agitatoren aus dem westlichen Ausland, die zuvor an einer Konferenz zum Thema »Das globale Erwachen und Palästina« teilgenommen hatten. Darunter befanden sich der wegen seines Antisemitismus von der Universität von Bristol entlassene britische Soziologe David Miller und der amerikanische Blogger und fanatische Israel-Hasser Jackson Hinkle, der im Rahmen einer Tour durch den Süden des Libanons Israel als »völkermörderischen, satanischen, menschenfeindlichen Abschaum« und Israelis als »untermenschliche Ratten auf der Erde« bezeichnete.
Ein Überflug als Abschiedsgruß
Das von Hinkle mit derlei antisemitischen Invektiven beschimpfte Israel entschloss sich, gewissermaßen auch ein paar Beiträge zu den Begräbnisfeierlichkeiten für Nasrallah zu leisten. Die israelische Armee veröffentlichte zwei Videos der Luftschläge auf den Bunker, bei denen Nasrallah und etliche andere hochrangige Hisbollah-Kommandeure am 27. September 2024 getötet worden waren. Bereits am Tag vor dem Begräbnis hatten israelische Jets unter anderen einen syrisch-libanesischen Grenzposten angegriffen, den die Hisbollah für den (illegalen) Schmuggel von Waffen benutzen soll.
Als die Trauerfeier für Nasrallah am Sonntag im Gange war, donnerten vier israelische Kampfjets über den Veranstaltungsort, das größte Fußballstadion des Libanons, in dem auf einem Lastwagen gerade Nasrallahs Sarg hereingefahren wurde.
مرور الطائرات الإسرائيلية فوق المدينة الرياضية أثناء التشييع المهيب لسيد شهداء الأمة السيد حسن نصرالله والسيد الهاشمي الشهيد السيد هاشم صفي الدين#إنا_على_العهد pic.twitter.com/mGi219hmy8
— sonya ayoub (@NismaAyoub2) February 23, 2025
Israels Verteidigungsminister Israel Katz kommentierte den Vorfall auf X mit den Worten: »Wer auch immer damit droht, Israel zu zerstören und Israel angreift – das wird sein Ende sein«, und fügte hinzu: »Sie spezialisieren sich auf Beerdigungen – und wir spezialisieren uns auf Siege.«