Die gefeierte amerikanisch-kanadisch-israelische Sängerin Nicole Raviv ist am Donnerstag bei einer Holocaust-Gedenkveranstaltung in arabischer Sprache in Dubai aufgetreten.
Mike Wagenheim
Die gemeinnützige Organisation Together – Vouch For Each Other unter der Leitung des israelisch-arabischen Aktivisten Yoseph Haddad hat am Donnerstag eine Zeremonie zum Internationalen Holocaust-Gedenktag für die arabische Welt ausgerichtet. Hunderte von führenden Persönlichkeiten aus muslimischen Ländern, darunter die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), Bahrain, Saudi-Arabien und Syrien, haben nach Angaben der Veranstalter daran teilgenommen.
Während der emiratische Sänger Ahmed Al Hosani die israelische Nationalhymne Hatikvah vortrug, sang Nicole Raviv die Nationalhymne der VAE namens Ishy Bilady (Lang lebe mein Land). Die in Montreal mit ihren israelischen Eltern aufgewachsene Raviv, hat vergangenes Jahr Alija gemacht und ist nach Israel eingewandert.
Raviv, die auch in den USA für ihre Auftritte bei Sportereignissen bekannt ist, bei denen sie die Nationalhymne singt, ist Teil einer israelischen Delegation von zwanzig bis dreißig Personen sein, die für die Zeremonie und die damit verbundenen Veranstaltungen in Dubai und Abu Dhabi in die VAE reiste. »Das Hauptziel der Veranstaltung ist es, das Bewusstsein zu schärfen und die Aufklärung über den Holocaust in der arabischen Welt in den Vordergrund zu rücken. Das geschieht hier zum ersten Mal«, erläuterte Raviv.
Die Zeremonie umfasste eine Trauerrede, das Anzünden von Gedenkkerzen und gemeinsame Auftritte.
Raviv, deren Großeltern mütterlicherseits Überlebende des Holocausts sind, wanderte im Juli 2021 von New York nach Israel ein. Zuvor hatte sei ein Jahrzehnt im Big Apple verbracht und trat bei Veranstaltungen der NFL, NBA, NHL und MLS in großen Sportstadien auf. Vor einigen Wochen trug sie die US-Hymne The Star-Spangled Bannerbei einem Spiel der New York Jets vor.
Wie sie erzählte, habe sie vor etwa einem Jahr mit dem Singen auf Arabisch begonnen, das sie in Israel trainierte. »Ich besuche ein kulturelles Musikzentrum in Tel Aviv. Ich habe nicht nur arabische Musik und Theorie gelernt, sondern bin auch mit Ensembles aufgetreten und wir haben wie große Orchester-Shows veranstaltet. Es gibt interreligiöse Musiker, darunter Juden, Christen und Muslime. Wir kommen auch mit anderen Kulturen und Stilrichtungen in Berührung, wie etwa dem Ladino oder der persischen und der klassische arabische Musik.«
Raviv, deren Vater in Marokko geboren wurde, war bereits früher als Touristin in Dubai, doch ist es das erste Mal, dass sie nach Abu Dhabi reist. »Ich bin sehr aufgeregt, dort aufzutreten. Es ist schwer in Worte zu fassen, aber ich denke, dass es etwas Unglaubliches ist. Wir alle schreiben Geschichte, und es ist aufregend, ein Teil davon zu sein.«
Der Artikel erschien auf Englisch beim Jewish News Syndicate. (Übersetzung von Alexander Gruber.)
